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Rezension zu
Das weiße Krokodil

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Gelungenes Debüt!

Von: Elke Heid-Paulus
04.08.2015

Die englische Autorin K. T. Medina kennt Kambodscha, den Handlungsort ihres ersten Thrillers, aus eigener Anschauung, da sie dort nach ihrem Abschied aus der britischen Armee für diverse Hilfsorganisationen tätig war. Deshalb darf man davon ausgehen, dass sich ihre Schilderungen von Land und Leuten nahe an der Realität bewegen. Und diese mögen für den einen oder anderen Leser ein gewisses exotisches Flair haben, was aber den vorherrschenden Eindruck eines geschundenen Landes, das sich noch immer nicht von der Terrorherrschaft der Roten Khmer in den Neunzigern erholt hat, nicht zu überdecken vermag. Noch immer erinnern die „Killing Fields“ an die Ermordung von abertausend Unschuldigen, und in den Straßen erkennt man an den fehlenden Gliedmaßen diejenigen, die die Explosion einer Landmine überlebt haben. Und noch immer sind internationale, gemeinnützige Bomben-Räumkommandos im Einsatz, um die verminten Landstriche sicher zu machen. Eine lebensgefährliche Arbeit, die immer wieder Todesopfer fordert. Das muss auch Tess Hardy erfahren, Hauptfigur in Medinas Thriller „Das weiße Krokodil“, die sich von ihrem gewalttätigen Ehemann Luke trennt. Abstand tut not, und so macht sich Luke auf den Weg nach Kambodscha. Hin und wieder meldet er sich bei seiner Ex-Frau, die in England geblieben ist und sich trotz Trennung um ihn sorgt. Ein Telefonat, das Tess kurz vor seinem Tode mit ihm führt, macht sie misstrauisch. Angst ist in seiner Stimme zu hören, etwas gänzlich Untypisches für Luke. Ihre Sorge ist berechtigt, denn kurz darauf wird er bei einem Einsatz von einer Mine in Stücke gerissen. Um Licht ins Dunkel zu bringen reist Tess nach Battambang, setzt aber ihre Teamkollegen nicht davon in Kenntnis, dass sie Einzelheiten zu Lukes Tod erfahren möchte, was sich allerdings als äußerst schwierig erweist. Für die einen war es ein unglückseliger Unfall, für die anderen, die Einheimischen, hat ihn das weiße Krokodil geholt, dieses mysteriöse Wesen, das den Tod bringt. Aber Luke soll nicht der einzige Tote bleiben, denn auch aus den umliegenden Dörfern verschwinden immer wieder blutjunge Frauen, die vor kurzem entbunden haben. Und es dauert nicht lange, bis man ihre grässlich misshandelten Leichname findet, aber die Säuglinge sind und bleiben verschwunden… Es ist eine bemerkenswerte Frauenfigur, die K. T. Medina ins Zentrum ihres Thrillers stellt: sie ist klug, mental stark und unabhängig. Und obwohl sie auch mit Dämonen aus der Vergangenheit zu kämpfen hat, lässt sie sich in ihrem Vorhaben nicht beirren, die Wahrheit herauszufinden. Eine tolle Hauptfigur, ein außergewöhnliches Setting und eine spannende Story – kurz und gut: ein gelungenes Debüt!

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