Rezension zu
Feuer
Eine wunderschön-sarkastische Anti-Liebesgeschichte
Von: buchseligWas ein wundervolles, französisches Vergnügen! Aber eher ein bitterböses, sarkastisches. Maria Pourchet erzählt in ihrem gerade erschienenen Roman „Feuer“ von einer verhängnisvollen Affäre in Paris. Laure ist gelangweilt in ihrer Ehe und in ihrem Job als Professorin - ihr Leben fühlt sich als ein einziger Kompromiss an. Sie lernt Clément kennen, einen vermögenden Banker mit einer heftigen Depression, der dabei ist, sich mit großer Präzision selbst zugrunde zu richten. Es ist unsicher, was Laure mehr anzieht: die Verzweiflung über ihre eigenen Umstände oder Clément als Mann? Eine Anti-Liebesgeschichte beginnt… Die Autorin lässt ihre beiden Protagonist:innen auf sehr skurrile Weise mit dem eigenen Dasein auseinandersetzen: Laura hört ständig die drohenden Worte ihrer verstorbenen Mutter in ihrer typischen „Ich hab‘s ja gleich gesagt!“-Manier, Clément schüttet seinem todkranken Hund „Papa“ sein Herz aus. Das ist schräg, humorvoll und äußerst gelungen. „Feuer“ war sogar für den Prix Goncourt nominiert. Für mich war das hier ein großes Lesevergnügen, wahrscheinlich findet dieser Roman auf Grund seiner sarkastischen Boshaftigkeit nicht bei allen Anklang - und ich hätte mir definitiv mehr von Laures ältester Tochter Vera und ihrer feministischen Wut gewünscht 🧡📚 Aus dem Französischen übersetzt von Claudia Marquardt.
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