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Rezension zu
Die andere Seite des Himmels

Ein unvergesslichers Buch voller Geschwisterliebe

Von: Lovely Mix
02.08.2015

Die beiden Schwestern Bean, 12 Jahre, und ihre ältere Schwester Liz, sind oft auf sich alleine gestellt. Doch das stört sie nicht, denn sie können gut auf sich aufpassen. Ihre Mutter hat in ihrem Leben nur Platz für ihre Träume, nur wenig für ihre Töchter. Deshalb wundern sich Bean und Liz nicht, als sie nach einem Streit die Flucht ergreift. Dass sie allerdings wochenlang verschwindet, ist neu. Die beiden schlagen sich quer durch Amerika von Kalifornien bis nach Virginia um bei ihrem Onkel unter zu kommen. Endlich lernen die beiden ihre Familie kennen. Doch gerade als sie sich wie zu Hause fühlen, taucht ihre Mutter wieder auf… Meinung Schreibstil Ich kann zwar nicht genau beschreiben warum, aber der Schreibstil von Jeanette Walls hat mich einfach vom ersten Satz an komplett gefangen, quasi magisch angezogen. Ich kann wirklich nur ganz schwer erklären warum. Die Geschichte wird uns von Bean erzählt, zum Teil so sachlich, nüchtern und realistisch. Walls hat es geschafft, diese Sachlichkeit und Nüchternheit dennoch authentisch für eine recht selbstbewusste, aber trotzdem kindliche 12jährige zu schreiben. Ich glaube, dass ist, was mich so fasziniert. Charaktere und Geschichte „Sie hatte mich gerettet. So eine Schwester war Liz. Und deshalb machte ich mir an dem Abend, als das ganze Chaos anfing, auch keine Sorgen, dass Mom seit vier Tagen weg war.“ (S. 10) Bean und Liz sind zwei so wundervolle, authentische und liebenswerte Charaktere. Die Geschwisterliebe und der Zusammenhalt strahlt aus jedem Satz heraus. Gemeinsam trotzen sie der Umwelt, schlagen sich durch, auch wenn ihre Mutter sie wieder im Stich lässt. Zusammen fahren sie mit dem Bus nach Bayler, als ihre Mutter mehr als zwei Wochen verschwindet und langsam das Jugendamt aufmerksam wird. Liz weiß noch, das dort ihr Onkel Tinsley wohnt. Dieser wirkt anfangs etwas verschroben und weiß nicht recht, wie er damit umgehen soll, dass die beiden vor seiner Tür stehen. Schnell merkt man aber, wie liebenswürdig er eigentlich ist und wie schwer er es in seinem Leben bisher so hatte. Da verzeiht man ihm auch seine Verschrobenheiten. Allgemein sind sämtliche Charaktere, egal ob die liebenswerten oder die bösen, sehr realitätsnah gezeichnet. Obwohl ihre Mutter die Mädchen oft im Stich lässt, so kann man sie dennoch nicht hassen, denn schnell merken wir, was sie selber alles mitgemacht hat und das sie psychisch viele Probleme mit sich trägt. Wir erleben nicht nur, wie sich die beiden durchschlagen und wie sie eine nicht gerade einfache Kindheit meistern. Sondern werden ebenfalls mit schweren Themen wie dem löchrigen Rechtssystem der damaligen Zeit, der Rassentrennung und dem Vietnam-Krieg konfrontiert. Denn die Geschichte spielt in den 70er Jahren. Das machte die Geschichte aber keinesfalls langweilig oder überfrachtet sondern hat sie zu etwas ganz Besonderem gemacht. Wells schafft es die Kindheitsgeschichte zweier unzertrennlicher, herzensguter Schwester geschickt mit den damaligen Verhältnissen in einer typischen Kleinstadt der Südstaaten zu verweben und einen fesselnde Geschichte zu erschaffen. Fazit Jeanette Walls konnte mich in allen Punkten überzeugen. Mit ihrem nüchternen, sachlichen Schreibstil der dennoch das kindliche der 12jährigen Bean, die die Geschichte erzählt, widerspiegelt, hat sie mich gefangen. Sie schafft es die Problematiken einer Kleinstadt der Südstaaten in den 70er Jahre mit löchrigem Rechtssystem, Rassentrennung und den Meinungen zum Vietnam-Krieg mit einer berührenden Kindheitsgeschichte zweier liebenswerter und herzensguter Mädchen zu verweben.

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