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Rezension zu
Dinge, die ich am Anfang meiner Karriere gerne gewusst hätte

Tolles Sachbuch

Von: designatedguys
30.04.2023

Was muss ich wissen, bevor ich meine Karriere starte? Der Weg, den ich gehen möchte, hat sich erst in den letzten Jahren so ergeben. Wenn alles nach Plan läuft, bin ich in vier Jahren mit meinem Studium fertig und Ärztin. Mir wurde recht früh klar, dass mich die innere Medizin weniger interessiert als beispielsweise die Orthopädie und als ich vor einem Jahr anfing, in ebenjenem Fachbereich zu arbeiten und so wöchentlich mit orthopädischen und unfallchirurgischen Themen konfrontiert wurde, hat sich dieses Interesse noch gefestigt. Als ich letztens die angestellten Ärzte und Ärztinnen eines Krankenhauses, in dem ich mich für eine Famulatur interessiert habe, durchgeschaut habe, fiel mir auf: Von den rund 30 Mitarbeitenden gab es genau 2 weiblich gelesene Ärztinnen. Der Rest waren Männer. Zudem habe ich schon häufig Kommentare von Leuten gelesen oder bekommen, frei nach dem Motto: „Also, wenn du einmal eine Familie haben willst, rate ich dir davon ab“, oder „Hast du schon angefangen mit dem Bankdrücken?“, oder „Also Frauen sind eigentlich zu schwach für sowas“. Und selbst wenn diese nur „lustig“ gemeint sind: Es hat ja einen Grund, warum diese Vorurteile existieren. Und auch wenn sich in den letzten Jahren das Feld sehr stark verändert hat und immer mehr Frauen jenes erobern — weil wohl offensichtlich die Erfolgsrate einer OP nicht davon abhängt, wie viel KG man im Bankdrücken schafft — scheint dieses Denken mit seinem „Glass ceiling Effekt“ nach wie vor präsent zu sein. Heutzutage gibt es viele Menschen, die sich von solchen Rollen, Klischees und Vorurteilen nicht unterkriegen lassen und darüber bin ich froh! Aber trotzdem gibt es nach wie vor genauso viele Menschen, die in diesem Denken festgefahren sind. Kann ich als Frau etwa keine Karriere machen, oder was? Warum glauben so viele, dass ich, nur weil ich über einen Uterus verfüge, Kinder haben will? Und selbst wenn, wer sagt denn, dass die Mutter die sein muss, die Halbtags arbeitet, die Kinder von der Schule abholt und die Hausarbeit erledigt? Genau aus diesem Grund fand ich Mirijam Trunks Buch großartig. Sie erzählt aus ihrem eigenen Leben, davon, was und wie sie Dinge geschafft hat. Sie gibt Tipps und Ratschläge, nennt Buchempfehlungen für weitere Themen und schneidet viele verschiedene Themen an, die einfach sehr wichtig sind. Ein Thema, über das ich noch lange nachgedacht habe, war: Rollen – man muss im Job nicht die Person sein, die man privat ist. Obwohl das so simpel erscheint, habe ich sehr viel darüber nachgedacht. „Dinge, die ich am Anfang meiner Karriere gerne gewusst hätte“ war ein unglaublich interessantes Sachbuch, das sich gar nicht trocken oder ähnliches angefühlt hat. Trunk erzählt belebt und verständlich. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5/5 Sterne!

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