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Rezension zu
Der Traum von einem Baum

Ein gleichzeitig unerwartetes wie passendes Ende für das Klima-Quartett!

Von: Leserattenmama
28.04.2023

Wie sehr habe ich dieses Buch erwartet: das Finale des Klima-Quartetts von Maja Lunde! „Die Geschichte der Bienen“ erschien vor sechs Jahren; ein Jahr später im März 2018 „Die Geschichte des Wassers“ und „Die letzten ihrer Art“ im Oktober 2019 - das war nun eine lange Wartezeit bis zum Abschluss… umso gespannter war ich! 😊 Anders als in den ersten drei Bänden gibt es nur eine Zeitebenen, wobei jedoch zwei verschiedene Perspektiven -die von Tao und Tommy- gewählt werden und beide durch Rückblicke etwas über die Geschehnisse vor 2110 erzählen. Wie auch in den Vorgängern wird eine sehr düstere Zukunftsvision skizziert: nach dem Kollaps ist ein Leben in den meisten Teilen der Welt kaum möglich. Umso wichtiger ist die Saatgutkammer in Spitzbergen, in welcher alle Länder dieser Welt ihre Flora konserviert haben. „Mithilfe der Samen dort drinnen konnte man die Zeit zurückdrehen und jene landwirtschaftliche Vielfalt wiedererschaffen, die der Mensch einmal besessen hatte.“ (S. 42) Tommys Großmutter passt auf diese Samen auf und will die Aufgabe Tommy übertragen - doch auch in Spitzbergen kommt es zu einer Katastrophe… während der gerade volljährige Tommy an seinem Leben & Alltag dort festhält, wünscht sich die fast gleichaltrige Rakel einen Umbruch. Und schon nimmt das nächste Unheil seinen Lauf… Wieder wird ein extrem düsteres, aber leider nicht gänzlich unrealistisches Szenario beschrieben - im Kontrast steht die teilweise sehr poetischen Sprache „Der Schlaf ist wie eine Grube, in der er verschwindet, hier gibt es nicht einen Lichtstrahl, nur die ewige Dunkelheit und den Stillstand der Berge.“ (S. 45) neben dem Klimawandel werden politische Entwicklungen und Errungenschaften von Forschern wie Wawilow wie beiläufig erläutert - sehr interessant und gleichzeitig passend eingebettet in die sprachlich sehr gelungene Erzählung. Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass es in diesem Buch weniger um die Natur -in diesem Fall das Saatgut- geht, sondern eher um die zwischenmenschlichen Schicksale, die durch die Umgebung maßgeblich beeinflusst werden. Daher hat das Buch meine Erwartungen nicht komplett erfüllt, was aber nicht negativ zu werten ist - es ist halt einfach anders und den Abschluss dieses Quartetts hätte ich auf keinen Fall missen wollen!! Es gibt sogar ein Wiedersehen mit den Wildpferden und anderen Akteuren der bisherigen Bücher - ein rundes Ende!

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