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Rezension zu
Füreinander bestimmt. Violet und Luke

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine emotionale, düstere Story, die unter die Haut geht...

Von: Ina's Little Bakery
29.07.2015

Meinung: Wow, okay, wo fang ich nur an ? Uff, schwere Frage, denn dieses Buch geht echt unter die Haut. Dabei muss ich gestehen, das ich es zunächst gar nicht lesen wollte, nicht jedoch weil es mich nicht interessiert hätte, sondern deshalb, weil im letzten September als das Buch erschien nicht klar war, ob die Reihe auf Deutsch weiter übersetzt wird. Die Erlösung kam dieses Frühjahr: Sie wird ! Für mich als bekennender Fan von Jessica Sorensen also echt ein Grund zur Freude und auch einer dafür, endlich mal in die Geschichte um Violet & Luke abzutauchen. Bevor ich gleich loslege muss noch gesagt sein, das man diesen Band getrost auch dann lesen kann, wenn man die beiden Vorgänger nicht kennt, denn die Geschichte von Violet & Luke ist eine eigenständige Geschichte, in der man zwar auf bereits bekannte Protagonisten trifft, die hier aber nur eine Nebenrolle bekleiden. Wer Jessica Sorensens Romane schon kennt, der weiß, das sie ihren Protagonisten gerne einen ganzen Haufen Probleme aufbürdet, wie Misshandlung und Missbrauch, nichtbewältigte traumatische Erfahrungen. Hier setzt sie mal wieder noch eins drauf, denn sowohl Violet als auch Luke sind enorm verkorkst. Violet musste als 6-jährige miterleben wie ihre Eltern starben, was folgte waren diverse Aufenthalte in Pflegefamilien, die sich nicht mit einem traumatisierten Kind auseinandersetzen wollten und in denen sie so nur noch mehr Leid erfahren hat. Diese Erfahrungen haben Violet zu einem schrecklich einsamen und wütenden Menschen gemacht. Sie ist innerlich absolut kalt und kann nur dann etwas empfinden, wenn sie bis ans Limit geht, nicht selten riskiert sie dabei ihr Leben. Um sich hin und wieder kleine Kicks zu verschaffen dealt sie mit Drogen. Als sie eines Nachts von einer Party abhaut, weil sie einen "Kunden" übern Tisch gezogen hat, wählt sie den Weg aus dem Fenster und verstaucht sich nicht nur den Knöchel sondern hinterlässt eine fette Beule in Lukes Gesicht, der gerade unter dem Fenster langgeht um einer nächtlichen Eroberung zu entkommen. Luke hat eine wahrlich grausige Vergangenheit hinter sich, von jeher bestimmten und kontrollierten Drogen und eine wahnsinnige Mutter seinen Alltag. Um sich nicht mit seinen Problemen auseinander zu setzen und das Gedankenkarussell zum Stillstand zu bringen, lenkt er sich mit Sex und Alkohol ab, treibt sich in Kneipen herum und provoziert gerne Schlägereien. Im Kontrast dazu steht das er eigentlich ein richtig guter Schüler ist, er ist schlau, schreibt passable Noten und ist im Footballteam. Als Violet ihm quasi vor die Füße, beziehungsweise auf die Stirn fällt, ist er zunächst alles andere als begeistert, denn ihr Ruf als echter Drachen eilt ihr weit voraus. Als er sie jedoch am nächsten Tag humpelnd und mit dickem Fuß auf dem Campus trifft, bietet er ihr bereitwillig seine Hilfe an. Doch Violet wäre nicht Violet, wenn sie dies erstmal mit bösen Blicken und spöttischen Sprüchen ausschlagen würde. Luke jedoch lässt nicht locker und so entsteht zwischen den beiden bald so etwas wie eine Art Freundschaft aus der mehr werden könnte, wenn sich beide auf ihre Gefühle einlassen. Ich lasse das an dieser Stelle so stehen, denn die Handlung ist echt komplex und ich will niemandem etwas vorweg nehmen, indem ich noch mehr auf den Inhalt eingehe. Allerdings kann ich Euch verraten, das der Plot wirklich absolut spannend und aufwühlend ist. Auf was die Autorin hier komplett verzichtet hat und was sie mir so sympathisch macht, ist, das sie keine rosaroten Momente einstreut. Sicher gibt es intensive Szenen zwischen Luke und Violet, doch da die beiden so voller Probleme und Ängste stecken, sind diese intimen Momente alles andere als romantisch oder süß, sondern irgendwie pur und echt. Sie wirken auf mich authentisch und das gefällt mir gut. Authentisch sind auch auch die Protagonisten. Wer in seinem jungen Leben schon so viel Leid und Mist erfahren hat, der hat vermutlich keine andere Wahl als sich auf irgendeine Art und Weise selbst zu betäuben. Beide Protagonisten sind tief verletzte Seelen und auch wenn ich persönlich ja immer bevorzugen würde das die Autoren ihre Charaktere zum Psychologen schicken, so kann ich verstehen, das sie sich ihre "Erlösung, Heilung, Verdrängung", oder wie immer man es betiteln mag, auf anderen Wegen suchen. Doch trotz all dieser verkorksten Dinge die sie tun öffnen sich Violet & Luke im Verlauf der Geschichte, lassen, für sie völlig neu und fremd, zum ersten Mal Gefühle zu und vollziehen dadurch eine Wandlung, nicht zum Guten, aber zu etwas Besserem. Jessica Sorensen punktet außerdem wieder einmal mit ihrem flüssigen, aber sehr emotionalen und diesmal auch echt düsterem Schreibstil, der mich von Anfang an packt und mich förmlich in die Geschichte reinzieht, mich fest im Griff hat und einfach nicht loslässt. Sie geht mir mit ihren Worten unter die Haut und lässt mich am Ende fix und fertig und mit einem echt miesen Cliffhanger zurück. Ich kann es jetzt schon kaum erwarten, endlich die Fortsetzung zu lesen, die leider erst im November erscheint. Fazit: Mit "Füreinander bestimmt: Violet & Luke" übertrifft sich Jessica Sorensen mal wieder selbst. Die Story ist hart, düster und emotional, die Protagonisten wirken authentisch und mit ihrem flüssigen, gleichzeitig aber auch eindringlichen Schreibstil nimmt sie mich die Autorin einmal mehr völlig in Beschlag. Ich kann die Fortsetzung kaum erwarten !!!

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