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Rezension zu
Der dunkelste Moment ist der vor Sonnenaufgang

Wenn der Vorhang fällt

Von: Patricia Nossol
15.03.2023

Er steht im Rampenlicht, spielt seine Rolle perfekt, ist erfolgreich und beruflich ständig auf Achse. Doch wenn der Vorhang fällt, kommt der Alltag, mit dem der Mensch hinter dem Schauspieler Schwierigkeiten hat. Francis Fulton-Smith steht vor dem Scherbenhaufen seines Lebens. Zwei gescheiterte Beziehungen und die Corona-Krise lassen ihn verzweifeln. Er ist verzweifelt fühlt sich einsam. Inmitten seiner tiefsten Krise begibt sich Francis auf eine Reise in sein Innerstes. Er erkennt, dass er viele Jahre fremdbestimmt gelebt hat und sich dabei selbst vergessen hat. Er trennt sich von altem Ballast und schmiedet neue Pläne. Am Ende wirkt er gestärkt und macht mit seinem Optimismus den Menschen Mut, in sich hinein zu hören, mit sich selbst im Reinen zu sein, um glücklicher leben zu können. Beim Lesen des Buches geht mir ein Gedanke durch den Kopf. Wir bewundern den tollen Schauspieler, beneiden ihn um seinen Traumjob. Indirekt projizieren wir ihn auf seine Rollen. Dabei spielt er uns im Grunde genommen nur etwas vor. Der Schauspieler hat einen Fulltimejob. Da ist wenig Platz, sich ein stabiles privates Umfeld aufzubauen. Und wenn dann noch eine Pandemie dazukommt, die das Arbeiten unmöglich macht, ist es verständlich, dass ihn das plötzliche Alleinsein und das Nichtstun beinahe um den Verstand bringen. Francis Fulton-Smith gewährt emotionale Einblicke in sein Seelenleben. Offen und ehrlich spricht er über seine dunkelsten Momente - die Trennung der Eltern, seine Jugend als Außenseiter, seine Zeit im Internat bis zum Verlust seiner Ehe und die Trennung von den Kindern. Es berührt mich zutiefst. Dass er diese Informationen mit den Lesern teilt, zeugt von Größe und verdient meinen Respekt. Spontan möchte ich ihn auf ein Käffchen einladen und mit ihm gemeinsam die Traurigkeit vertreiben. Einen Bonuspunkt gibt es für die Aufmachung und peppige Gestaltung des Buches. Die Kapitel sind farblich und die vielen Zitate zwischendrin sind farblich gekennzeichnet. Ausserdem gibt es Tagebucheintragungen, „Notizen an mich“ und zahlreiche Fotos. Eine bewegende Kurzbiografie und ein Mutmachbuch! Lesenswert!

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