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Rezension zu
Zeit der Schuld

Hammerbuch!

Von: Frank Menden
08.03.2023

Lust auf einen Pageturner? Dann greift unbedingt zu „Zeit der Schuld“ von Deepti Kapoor @heyne.verlag , übersetzt von Astrid Finke. „Shantaram“ trifft „Der Pate“ trifft „Rashomon“ und „Midnight Express“, mit einem Hauch von „Oliver Twist“ und einer Prise Bollywood ( allerdings ohne Windmaschine und Gesang und Tanz). Schon lange bin ich nicht mehr so durch 677 Seiten geflogen wie hier ( keine zwei Tage habe ich dafür gebraucht ). Aber die Geschichte von Ajay, Sunny und Neda ist von den ersten Sätzen an so mitreißend wie es nur gute Literatur sein kann. Eine Geschichte über Macht, Gier und Korruption, über bedingungslose Loyalität und Verrat, über fatale Familienbanden ( wörtlich zu nehmen ), zerstörerische Liebe und zerbrochener Illusionen - man kann sich der epischen Wucht, mit der Deepti Kapoor dies erzählt unmöglich entziehen. Lange schon bin ich nicht mehr literarisch nach Indien gereist , hier bin ich völlig versunken in der Dekadenz der Ultrareichen der Megacities, war erschüttert von der bitteren Armut, abgestoßen von der körperlichen und psychischen Brutalität, die manchmal kaum auszuhalten war. Und doch ist dieser große Roman unputdownable, kann man den sich aus tiefster Armut hochgearbeiteten Diener Ajay und seinen Arbeitgeber Sunny, den Erben des Mannes, der alle Strippen zieht, und die ehrgeizige Journalistin Nada erst wieder verlassen wenn die letzte Seite erreicht ist . Großes Kino, große Literatur, „episch, verrückt, schockierend, brutal, zärtlich, herzzerreißend“, so Marlon James. Stimmt alles ! Hammerbuch!

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