Rezension zu
Woher kommt der Hass?

Das Sachbuch „Woher kommt der Hass?“ ist bereits 2019 erschienen, aber nach wie vor ist die Thematik aktueller denn je. Ich habe mich schon immer gefragt, woher dieser Hass eigentlich kommt, denn ich persönlich kann mit Rassismus und dem Rechtsruck nicht so viel anfangen. Wobei ich mich auch nicht komplett davon frei sprechen kann, denn ich denke, in jedem von uns steckt immer noch ein kleines Fünkchen an rechtem Gedankengut - ob bewusst oder unbewusst. Anne Otto macht sich in ihrem Buch auf die Spuren der psychologischen Ursachen für den Hass, den viele Menschen in sich tragen. Dabei geht die Autorin diesem Thema in drei Teilen auf den Grund: Innen: Die Wurzeln rechtsextremer Einstellungen Außen: Wie rechtsextreme Einstellungen verstärkt werden Machen: Was können wir tun? Besonders die Aufteilung fand ich sehr gelungen, denn Anne Otto geht hier in den Erklärungen fast schon systematisch vor und verpackt das Thema gut verständlich auch für Menschen, die sich sonst nicht so viel mit Rassismus und Rechtsextremismus beschäftigen oder auseinandersetzen. Trotz der Fülle an Informationen verliert man sich nicht, denn die Autorin hat am Ende jeden Kapitels eine kurze Zusammenfassung des Gelesenen geschrieben. Das gibt einen sehr guten Überblick und ich konnte das vorher gelesene Kapitel nochmal verinnerlichen. Das Werk ist voller hilfreicher Informationen, ist aufschlussreich und beleuchtet den Rechtsruck und die Rechtsradikalisierung. Ebenfalls gibt es am Ende des Buchs viele Tipps und Tricks zur Kommunikation mit Menschen, die sich rechts äußern oder eine rechte Ideologie vertreten. Diese Kommunikationstipps können unter Umständen klären und zum Nachdenken anregen, wobei ich ein bisschen bezweifle, dass alle Tipps immer umsetzbar sind. Für mich war „Woher kommt der Hass?“ sehr interessant, ich habe nochmal einen anderen Blickwinkel vom aktuellen Rechtsruck kennengelernt und kann dieses Buch nur dringend weiterempfehlen. Zum Schluss noch ein Zitat aus der Einleitung des Sachbuchs: ⟫ Verstehen steht im Mittelpunkt - nicht Verständnis. Den Rechtsextremismus als Massenbewegung und als politisch stärker werdende Gruppe gilt es wach und ohne viel Skrupel zu bekämpfen. (Seite 11) Bleibt wach, erkennt rechte Sprache und Äußerungen, und wenn ihr könnt: Kämpft dagegen an. Lasst uns diese Welt wieder zu einem besseren Ort machen.