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Rezension zu
Ferne Gestade

Ferne Gestade

Von: Frau Lehmann liest
22.02.2023

Saleh Omar kommt als Asylsuchender aus Sansibar nach London. Latif Mahmud, ebenfalls aus Sansibar, hat in der DDR studiert und ist auch nach London geflohen. In ihrer Heimat waren ihre Lebenswege eng verflochten, die Familien verfeindet. Nun tasten sie sich gemeinsam durch die Vergangenheit, auf der Suche nach Wahrheit. Kolonialismus, Rassismus, Entwurzelung sind die Themen in diesem Roman. Was passiert mit Menschen, die von klein auf ihre Minderwertigkeit eingebläut bekamen von den angeblich über ihnen stehenden weißen Besetzern? Was passiert in einem Land, das erst komplett unselbständig gemacht und dann sich selbst überlassen wurde? Gurnah erzählt anhand der beiden Familien eine Geschichte von Verzweiflung, Hass und Rache, von Willkür, Duldungsfähigkeit und Vergebung. Aber vor allem erzählt er von universellen Werten, unabhängig von Hautfarbe und kulturellen Unterschieden, und macht damit immer wieder deutlich: Wir sind alle Menschen, auf Augenhöhe, die lieben, ihre Familien schützen und in Frieden leben möchten. Ein melancholischer, leiser Roman, der den Leser mitnimmt auf Omars Reise und dabei immer wieder über Denkmuster stolpern lässt, der hochpolitisch ist, ohne erhobenen Zeigefinger und beeindruckt durch seine Poesie.

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