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Rezension zu
Terror

zum Nachdenken

Von: Olympia Summers
25.01.2023

Schoneinmal stand das Luftsicherheitsgesetz in der Debatte und wurde letztendlich doch nicht eingeführt. Was aber würde passieren, sollte sich so ein Vorfall dennoch ereignen? Genau auf dieses Thema hat sich Ferdinand von Schirach mit seinem Theaterstück „Terror“ spezialisiert. Es behandelt den Kampfpiloten Lars Koch, welcher in Folge einer Flugzeugentführung, mit Kurs auf ein vollbesetztes Fußballstadion, selbst entschieden hat, dieses mit einer Kampfrakete abzuschießen. Alle Passagiere sowie Piloten und Terroristen sind dabei gestorben, doch die Menschen im Stadion wurden gerettet. Als der Fall vor Gericht zieht, stellt sich allen Beteiligten die Frage, ob Lars Koch nun ein Held oder ein Mörder sei. Schon anhand des Inhalts dieses Werkes, lässt sich schnell herausstellen, dass es sich hier nicht um eine leichte Kost handelt. Es ist eine Frage der Ethik und des Gewissens, welche den Leser von einer Seite zur anderen Seite wechseln lässt. Die Argumentation beider Seiten ist äußerst beeindruckend und überzeugend, sodass es schwierig ist, sich für eine Position zu entscheiden. Wenn man einmal anfängt, sich in diese Thematik einzulassen, kann man sehr schnell in ein rabbit hole gelangen, aus dem man vorerst nicht mehr allzu schnell rauskommt. Der Spannungsbogen, ist perfekt ausgelegt, wodurch, dass unterbrechen der Handlung enorme Überwindungskraft kostest. Das Hörspiel entstammt aus dem dazugehörigen Film und ist auch in der akustischen Version perfekt umgesetzt. Es ist, als säße man mitten im Gerichtssaal und würde aktiv den Prozessmitverfolgen. Die Stimmen sind sehr authentisch und ein auktorialer Erzähler kommt höchstens ein- zweimal vor, wodurch der Fluss der Sprecher keineswegs gestört werden. Zusammenfassend setzt Ferdinand von Schirach ein sehr heikles Thema in Szene, welches er durch ein Theaterstück den Lesenden sehr nah bringt. Als Hörspiel ist „Terror“ nur zu empfehlen, denn dadurch ist man nur noch mehr im Geschehen mit drin.

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