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Rezension zu
Verschwunden

Leider zu viele Zufälle ...

Von: Buchmomente
24.01.2023

Dies ist das erste Buch von Sabine Thiesler, das ich gelesen habe, und auch wenn es der 13. Teil einer Reihe ist, bei der immer ein italienischer Carabinieri involviert ist, war es kein Problem, in die Geschichte einzusteigen. In dem beschaulichen Örtchen Ambra in der Toskana verschwindet auf einem Dorffest der 7-jährige Jonas – die Polizei sucht etwas halbherzig nach ihm, obwohl sein Verschwinden zu Sorge Anlass gibt, da in letzter Zeit häufiger Menschen verschwunden sind. Auch als Jonas plötzlich verstört wieder auftaucht, kommt kaum Bewegung ín die Ermittlungen, denn Carabinieri Neri ist überfordert von der Situation, fühlt sich ausgebrannt und denkt zunehmend an seine Rente. Neben dem Entführungsfall gibt es weitere Handlungsstränge, die zunächst nebenher laufen: Elena Ludwig ist eine erfolgreiche Immobilienmaklerin, führt aber ein Doppelleben – in ihrer Freizeit lässt sie sich durch eine Agentur für Liebesabenteuer vermitteln. In einem weiteren Handlungsstrang lernt der Leser den Arzt Nevia kennen, der sich nicht nur sehr für seine Patienten einsetzt, sondern sich auch rührend um seinen behinderten Bruder kümmert. Durch die verschiedenen Handlungsstränge und die eher kurzen Kapitel entsteht eine gewisse Sogwirkung, da man zunächst nicht weiß, wie alles zusammenhängt – es dauert aber gar nicht lange, da weiß man, warum der kleine Jonas entführt wurde, und bald ist auch klar, wer sich hinter dem Verbrechen verbirgt. Damit ist man dem ermittelnden Carabinieri Neri weit voraus, der wahrscheinlich ohne seine sympathische Gattin überhaupt nichts zum Auflösen des Verbrechens beigetragen hätte. Neri ist durchaus sympathisch mit seiner etwas behäbigen und gemütlichen Art – nur leider völlig fehlplatziert in seiner Position. Dass die italienische Polizei hier so gelangweilt und unengagiert dargestellt wird, hat mich schon gestört, denn Ermittlungen gibt es nahezu keine. Elena war als erfolgreiche Immobilienmaklerin gut gezeichnet, sympathisch war sie mir aber nicht. Sie wirkt in ihrem Reichtum sehr gelangweilt – dass sie sich da einen Kick über ein ungewöhnliches Hobby sucht, ist zumindest nachvollziehbar. Dem Arzt Nevia ist ein weiterer Erzählstrang gewidmet – wirkt er zunächst sehr engagiert seinen Patienten gegenüber, lernt man ihn im weiteren auch von unangenehmer Seite kennen und bekommt Erklärungen bei Rückblicken in seine Kindheit. Der Schreibstil ist fesselnd, leicht zu lesen und voller Dialoge. Die Kapitel sind kurz und enden oft mit einem kleinen Cliffhanger, so dass ich immer schnell weiterlesen wollte, um zu wissen, wie sich dieser auflöst. Und obwohl ich durchaus einen Sog beim Lesen gespürt habe, fand ich den Plot – in dem es um ein sehr wichtiges und aktuelles Thema geht – zwar gut, aber leider nicht gut umgesetzt. Die Polizei ist gar nicht aktiv, die Aufklärung erfolgt zufällig und Commissario Neri ist daran auch nicht beteiligt. Die ganze Entwicklung der Handlung ergibt sich nur durch eine Aneinanderreihung von Zufällen, die in ihrer Vielzahl einfach nicht glaubhaft und auch nicht realistisch sind. Wer aber mit der Aneinanderreihung von Zufällen keine Probleme hat, der wird beim Lesen bestimmt seine Freude haben. Mich hat dieser Thriller daher leider enttäuscht – daher gebe ich 3 von 5 Sternen. Mein Fazit Die Idee des Buches hat mir sehr gut gefallen, die Ausarbeitung dann aber leider gar nicht – es gibt eine Vielzahl von Zufällen, die das Ganze eher unrealistisch machen und ohne die eine Auflösung auch nicht möglich gewesen wäre, insbesondere weil auch die Polizei nicht wirklich aktiv wird. Eine gewisse Spannung kann ich aber dennoch nicht leugnen, weil es verschiedene Handlungsstränge mit kurzen Kapiteln gibt, die mich haben schnell durch die Seiten fliegen lassen. Dennoch kann ich nur 3 von 5 Sternen vergeben.

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