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Rezension zu
Verschwunden

Der Name ist Programm

Von: Maike P.
18.01.2023

„Verschwunden“ heißt der neueste Thriller von Erfolgsautorin Sabine Thiesler. Und der Name ist hier Programm. Schon im ersten Kapitel verschwindet der kleine Jonas, doch dabei bleibt es nicht. Im Laufe des Buches verschwinden weitere Personen. Jonas taucht wieder auf, doch andere haben nicht so viel Glück und verschwinden spurlos. Donato Neri versucht halbherzig, diesen Verbrechen auf die Spur zu kommen. Doch gedanklich ist er schon ein wenig im Ruhestand angekommen, den er mit seiner Frau am liebsten am Meer verbringen möchte. Insofern stehen die Zeichen zur Verbrechensaufklärung nicht allzu gut… Sabine Thiesler erzählt ihre Geschichte in verschiedenen Handlungssträngen: Zunächst wäre da die deutsche Familie, deren Sohn entführt wird. Als zweites begleiten wir die erfolgreiche Maklerin Elena auf ihre prickelnden Abenteuer mit fremden Männern. Im dritten Handlungsstrang steht Donato Neri mit seiner Frau und ihrer Suche nach einem Altersruhesitz am Meer im Mittelpunkt. Und dann wäre da noch der erfolgreiche Arzt Nevio, der zusammen mit seinem geistig behinderten Bruder abgeschieden von der Außenwelt zusammen mit sieben Wölfen in einem großen Anwesen lebt. Alle diese Geschichten nehmen viel Raum ein, die um den verschwundenen Jonas fast noch am wenigsten. Insofern steigt der Spannungsbogen nur sehr langsam an, da zunächst nicht klar ist, wo die Verbindungen zwischen den einzelnen Geschichten liegen und welche Rolle die verschiedenen Personen spielen. Besonders die Handlung um Elena und ihre Tochter Kaya nimmt viel Raum ein, ohne dass klar ist, worauf Sabine Thiesler hinaus will. Das verwirrte mich etwas und bremste den Spannungsbogen auch aus – auch wenn die Geschichte durchaus interessant ist. Erst als sich langsam abzeichnet, dass Elena bei ihrem einen Date definitiv an den Falschen geraten ist, überschlagen sich die Ereignisse und sämtliche Verbindungen sind schlagartig klar. Dann gilt es nur noch, mit den verschwundenen Personen mitzufiebern und zu hoffen, dass sie früh genug gefunden werden, um mit dem Leben davonzukommen. Schlagartig steigt hier die Spannung ins Unermessliche, sodass ich die letzten 150 bis 200 Seiten praktisch am Stück verschlungen habe, weil ich unbedingt wissen musste, wie die Geschichte ausgeht. Von 0 auf 100 Keine Frage, „Verschwunden“ liest sich ausgesprochen gut und ist sehr kurzweilig. Die Kapitel sind sehr kurz, viele Seiten dadurch nur halb bedruckt, sodass man beim Lesen sehr schnell vorankommt. Es ist auch klar, dass hier in der Toskana irgendetwas vor sich geht. Als Jonas wieder auftaucht, zeichnet sich auch ab, um was es geht und wovon das Buch handelt. Und dennoch nimmt die Geschichte zunächst keine Fahrt auf. Alle Handlungsstränge haben durchaus ihren Reiz und sind interessant zu lesen, und dennoch fehlt das Tempo, fehlt die Spannung. Beides habe ich in der ersten Hälfte des Buches etwas vermisst. Dafür ist der Rest der Geschichte umso fulminanter und temporeicher. Und dennoch blieb nach dem Zuklappen des Buches ein etwas unzufriedenes Gefühl zurück, weil das Buch hintenraus zwar ungemein spannend war, aber doch auch etwas vorhersehbar. Hier gibt es keine Wendung mehr, die einen wirklich überraschen könnte. Insgesamt ist das Buch also spannend und gut zu lesen. Aber es konnte mich nicht vollauf überzeugen.

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