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Rezension zu
Kinder des Aufbruchs

Leben mit der Mauer

Von: Maike P.
11.01.2023

Schon den ersten Band über die beiden Zwillingsschwestern Emma und Alice habe ich mit großer Begeisterung verschlungen. Genauso ging es mir auch mit dem zweiten Band. Obwohl ich das erste Buch schon vor längerer Zeit gelesen hatte und mich nicht mehr an Details erinnern konnte, war ich ganz schnell wieder mitten in der Geschichte. Claire Winter schafft es hervorragend, wichtige Informationen aus der Vorgeschichte, die hier zum Verständnis notwendig sind, in die Geschichte einzuflechten, ohne aber zu viel wiederholen zu müssen. Und wieder hat sie sich eine geschichtsträchtige Epoche der deutschen Geschichte herausgegriffen und ihre Protagonisten dort hineinversetzt: Denn in Berlin brodelt es an den Universitäten. Die Studenten protestieren gegen den Besuch des Schahs und werden bei ihren Demonstrationen von der Polizei gewaltsam zurückgedrängt. Als sogar ein Student ums Leben kommt, wird nicht etwa der Polizist angeklagt, sondern die Schuld wird bei den Studenten gesucht. Die Situation wird immer brenzliger, und Alice ist als Journalistin immer an vorderster Front dabei. Ihre Schwester Emma dagegen kümmert sich liebevoll um einen Jungen aus einem Waisenhaus, den sie zufällig kennengelernt hat. Der Direktor des Waisenhauses warnt sie vor ihm, weil er lügen und stehlen würde. Doch Emma glaubt dies nicht und versucht, eine Beziehung zu dem Jungen aufzubauen. Sie ahnt, dass er Schlimmes erlebt hat. Denn immer wieder verschwindet er grundlos und versteckt sich vor einem großen Mann mit Hut. Kurze Kapitel, die in Ostberlin spielen, weisen den Leser darauf hin, dass die beiden Schwestern wieder einmal in das Visier der Geheimdienste geraten sind, ohne es bereits zu ahnen. Und auch Alices Mann befindet sich unbewusst in großer Gefahr. Die Situation spitzt sich immer mehr zu und die Story wird dadurch immer spannender. Hautnah dabei Die Autorin schafft es hervorragend, ihre Leser in die Zeit der Studentenunruhen zu versetzen und sie an den geschichtlichen Ereignissen teilhaben zu lassen. Viele der handelnden Personen hat es wirklich gegeben, auch wenn die Haupthandlung natürlich rein fiktiv ist. Dennoch gewinnt die Story durch den historischen Hintergrund an Reiz und wird dadurch noch spannender. Claire Winter gelingt es auch erneut, ihre Figuren lebendig werden zu lassen, sodass man sie nicht nur genau vor Augen hat, sondern auch stets mit ihnen fühlen kann. Mich hat das Buch von Anfang an mitgerissen und in eine andere Welt versetzt. Beim Lesen konnte ich komplett alles andere ausblenden und vergessen und mich voll auf die Geschichte von Alice und Emma einlassen. Auch „Kinder des Aufbruchs“ hat mir großartig gefallen, sodass ich das Buch uneingeschränkt weiterempfehlen kann.

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