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Rezension zu
Das Leben in Nuancen

Ein Roman, der unter die Haut geht!

Von: Lisa (@_areaderslife)
17.12.2022

TW: Trauer, Depression, Selbstmord Nach dem Tod ihrer besten Freundin Grace, wahrt Eve eine gewisse Distanz, einen emotionalen Sicherheitsabstand, von allem um sie herum. Die Trauer um ihre Freundin umgibt sie wie eine Blase, während sie sich in ihre kleinen Routinen flüchtet und ihr Leben an ihr vorbeizieht. Als sie schließlich ihren Job verliert und die schmerzvollen Erinnerungen an Grace immer präsenter werden, gerät ihr Leben immer mehr aus den Fugen. Eve findet sich sich in einer Abwärtsspirale wieder, aus der sie nur ausbrechen kann, indem sie sich ihrem traumatischen Erlebnis stellt.. Der Schreibstil der Autorin hatte eine derart starke Sogwirkung auf mich, dass ich mich nicht nur ziemlich schnell zwischen den Zeilen und an der Seite von Eve wiedergefunden, sondern auch direkt eine emotionale Bindung zu ihr aufgebaut habe. Letzteres hat mir im Verlauf der Handlung allerdings ganz schön zugesetzt, denn obwohl ich Eve teilweise sehr anstrengend, mitunter unnahbar - und das, obwohl wir so viel über sie und ihre Gedankenwelt erfahren! - und zwischendurch auch unsympathisch fand, habe ich dennoch mit ihr gefühlt. Eves Schmerz war förmlich greifbar. Es ist demnach keine Übertreibung zu sagen, dass mir das Buch wirklich unter die Haut gegangen ist, vor allem ab dem Zeitpunkt, an dem Eve mitten in ihrer Abwärtsspirale gefangen war. Allein schon deshalb wäre eine Triggerwarnung zu Beginn des Buches mehr als angebracht gewesen. Zudem hätte ich mir gewünscht, dass ihr Weg aus der Abwärtsspirale mehr Raum eingenommen hätte. Stattdessen gab es nur einen Cut zwischen dem tiefsten Punkt und dem neuen Ist-Zustand, während all die Nuancen dazwischen eher abstrakt und nicht greifbar bleiben. Dadurch hat der Roman für mich beim Lesen nicht ganz rund gewirkt bzw. das Ende nicht allzu authentisch im Vergleich zum Rest. »Das Leben in Nuancen« ist aufgrund der Thematik demnach mit Vorsicht zu genießen, aber genau deshalb auch so ein guter und wichtiger Roman, der Bewusstsein für psychische Erkrankungen und den individuellen Umgang mit Trauer schafft.

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