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Rezension zu
Das Geheimnis des Mädchens

Spannender Roman über eine Familienfehde über Generationen

Von: Fanti2412
15.12.2022

Im Jahr 1945 wird die Hebamme Tessa James ins Herrenhaus von Yew Tree Manor gerufen, um der Hausherrin Evelyn Hilton bei der Geburt ihres Kindes zu helfen. Mutter und Kind sterben, weil der Arzt einen Fehler gemacht hat, den er der Hebamme in die Schuhe schiebt, die zwar alles versucht, aber die beiden nicht mehr retten konnte. Tessa wird verurteilt und kommt ins Gefängnis. Seit diesem Ereignis sind die Familien James und Hilton regelrecht verfeindet und dies bleibt über Generationen so. Im Jahr 1969 verschwindet während der Silvesterfeier die 6-jährige Alice Hilton, die Enkelin von Evelyn und Wilfred Hilton. Sie taucht nie wieder auf und man bringt Bobby James, den Urenkel von Tessa, damit in Verbindung und beschuldigt ihn. In der Gegenwart im Jahr 2017 verschwindet erneut ein Mädchen, die kleine Sienna, die Ur-Enkelin von Evelyn und Wilfred. Wieder wird ein Mitglied der Familie James verdächtigt, diesmal Alfie, der Enkel der Hebamme Tessa. Willow James, die Tochter von Bobby, arbeitet als Architektin an einem großen Bauprojekt im Ort, bei dem sowohl Yew Tree Manor als auch das alte Pfarrhaus, in dem die Familie James lebte, abgerissen werden sollen. Durch das Verschwinden von Sienna erkennt Willow, dass sie endlich aufklären muss, was in den früheren Jahren geschah, damit die Familienfehde endlich ein Ende hat. Die Geschichte wird auf drei Zeitebenen erzählt, die sich abwechseln. Es gibt viele Personen, die eine Rolle spielen und durch die Zeitsprünge war alles anfangs ein bisschen verwirrend. Doch um die familiären Verbindungen kennenzulernen helfen die Stammbäume beider Familien, die dem Roman vorangestellt sind. Dann hatte ich schnell die Zusammenhänge erkannt und bin der Geschichte gebannt gefolgt. Im Prolog erlebt man die Ereignisse der verhängnisvollen Nacht in der die Hebamme Tessa der jungen Mutter und ihrem Baby nicht mehr helfen konnte. Danach liegt der Ausgangspunkt in der Gegenwart und wir begleiten die junge Architektin Willow, die verantwortlich das große Bauprojekt leitet. Doch auch ihr wird übel mitgespielt und dann entdeckt sie auf der Baustelle in der Nähe des alten Pfarrhauses eine alte Blechschachtel, die von ihrer Großmutter Bella stammen muss und die Notizen von deren Mutter, der Hebamme Tessa, enthält. Willow beschließt, der Familiengeschichte auf den Grund zu gehen und endlich alle Geheimnisse zu lüften. Das war durch die vielen Ereignisse über die langen Jahre sehr komplex aber auch sehr spannend zu verfolgen. Es war interessant zu lesen, welchen Stand Hebammen noch im Jahr 1945 hatten. Die Frauen schätzten ihre Dienste aber die Ärzte verunglimpften sie und beschimpften sie sogar teilweise als Hexen. Das war mir so nicht bewusst und in dieser Geschichte liegt die Ursache für die Familienfehde eben bei Tessa, der Hebamme. Im Verlauf der Handlung wird immer mehr klar, dass auch Klassenunterschiede in den 1940/50er Jahren noch eine große Rolle gespielt haben und hier treffen zwei Familien unterschiedlichen Standes aufeinander. Aber auch der Stand der Frauen generell und Konflikte zwischen Familien sind Themen, die berührt werden. Durch die Nachforschungen von Willow und die Wechsel der Zeitebenen ist die Handlung durchgehend spannend und konnte mich auch fesseln. Immer mehr Details aus der Vergangenheit kommen ans Licht und es wird klar, dass sich neben der zu Unrecht verurteilten Hebamme Tessa noch weitere Tragödien abgespielt haben. Ich war gespannt, ob Willow alles aufklären und die Familienfehde am Ende beigelegt werden kann. Die vielen Figuren sind alle gut und lebendig gezeichnet und passen gut zueinander und in die Handlung. Viele von ihnen haben Geheimnisse und die Tragödien sind auch emotional. Das Setting in der ländlichen englischen Landschaft wirkte manchmal etwas düster, was wiederum gut zur Handlung passt. „Das Geheimnis des Mädchens“ ist ein komplexer, vielschichtiger Roman, der Ereignisse über mehr als 70 Jahre schildert, von Tragödien aber auch der Liebe erzählt und die Hoffnung weckt, dass am Ende doch noch die Gerechtigkeit siegen wird. Mich hat der Roman gut unterhalten und auch in seinen Bann gezogen. Daher empfehle ich ihn gerne weiter! Fazit: 4 von 5 Sternen

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