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Rezension zu
Die Katze, die von Büchern träumte

Eine Liebeserklärung an die Literatur und das physische Buch.

Von: Wolfgang Brunner für Buchwelten
08.12.2022

Als Rintaros Großvater stirbt, bleibt nur noch dessen Buchhandlung mit seltenen Erstausgaben als Erinnerung übrig. Rintaro schwänzt die Schule und versteckt sich in dem Antiquariat vor der Welt. Doch dann erscheint eine sprechende Katze im Laden und bitte Rintaro eindringlich um Hilfe. Es gilt, Bücher vor dem Untergang zu retten, und nur ein Buchliebhaber wie Rintaro hat das zeug dazu, diese Aufgabe zu meistern. . „Die Katze, die von Büchern träumte“ ist eine wunderschöne Geschichte für Buchliebhaber, aber nicht nur für die. Voraussetzung ist allerdings, dass man sich auf solcherart Erzählungen einlassen kann. Sosuke Natsukawas Roman ist eine Mischung aus Michael Ende und Walter Moers, voller poetischer, philosophischer Aussagen und einer Handlung, die Melancholie im Leser erweckt. Die Geschichte ist ein Hochgesang an Bibliophile, an Menschen, die nicht nur den Inhalt eines Buches, sondern auch dessen Geruch und das fühlbare Buch lieben. Es ist eine Hommage an Buchsammler, die ihr Leben dem geschriebenen Wort widmen und Leben aus diesen Geschichten ziehen. Natsukawa ist tatsächlich ein kleines literarisches Meisterwerk gelungen, in das man sich fallenlassen und träumerisch darin schwelgen kann, als gäbe es nichts Schöneres als das Leben in Büchern. Interessant ist, dass sich die Geschichte erst so richtig entfaltet, wenn man das Buch zu Ende gelesen und zugeschlagen hat. Erst dann wirkt nämlich das Gelesene, als hätte man es selbst erlebt, als tauche es unter einem melancholischen Schleier der Vergangenheit wieder in den Gedanken des Lesers auf, um sich in Erinnerung zu rufen. Und gerade die japanische, im ersten Moment kühl und irgendwie distanzierte wirkende Ausdrucksweise verstärkt interessanterweise die Intensität der Geschichte. Aber es geht in diesem Buch nicht nur um die Macht der Worte, sondern auch um eine Coming-of-Age-Geschichte. Der Leser begleitet den Protagonisten nach dem Tod seines Großvaters auf einer Reise, um erwachsen zu werden. Es stecken viele philosophische Gedanken in diesem Roman, die immer wieder einmal an einen der größten deutschen Schriftsteller, nämlich Michael Ende, auferstehen lassen. Die originellen, ungewöhnlichen Ideen erinnern dann wiederum, wie schon erwähnt, an Walter Moers und seine „Stadt der Träumenden Bücher“. „Die Katze, die von Büchern träumte“ ist eine literarische Reise, die Assoziationen an Antoine de Saint-Exupérys „Der kleine Prinz“ wecken. Man kann sich in Natsukawas Buch verlieren und in Erinnerungen schwelgen, als ein Buch noch bedeutend für die Leser war. Die Geschichte ist im Grunde genommen nichts anderes als ein Trauergesang auf den oberflächlichen „Genuss“ von ebooks, denen keinerlei Zauber mehr innewohnt, und die in der heutigen Zeit, ähnlich wie MP3-Musikdateien, nur noch als Konsumgut und nicht als physisches Produkt, mit dem man sich nachhaltiger beschäftigt hat, gelten. „Die Katze, die von Büchern träumte“ ist ein kleines Meisterwerk, das man durchaus öfter in die Hand nehmen kann, um die wahre Bedeutung von Büchern zu spüren. Natsukawas Roman verdient Millionen von Lesern, um die Macht von Büchern und deren Worte wieder auferstehen zu lassen und entsprechend anzuerkennen. Wer Bücher mag, sollte „Die Katze, die von Büchern träumte“ unbedingt lesen. . Fazit: Eine Liebeserklärung an die Literatur und das physische Buch. ©2022 Wolfgang Brunner für Buchwelten

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