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Rezension zu
Wer wir sind

Nützliches Wissen, Fallgeschichten und Ideen zur Problemlösung

Von: Libertine Literatur
05.12.2022

Aus den Buchläden und Büchereien ist Stefanie Stahl schon lange nicht mehr wegzudenken. Vor allem ihr Werk ›Das Kind in dir muss Heimat finden‹ ist vielen bekannt, obwohl die Autorin bereits einige weitere Bücher geschrieben hat. Ihre Themen? Vor allem die Beziehung zum Schattenkind, Selbstwertgefühl und Bindungen im Allgemeinen. ›Wer wir sind‹ folgt jedoch einem anderen Aufbau als manche ihrer bisherigen Bücher. Im ersten Teil, der fast die Hälfte des Buches ausmacht, vermittelt sie jede Menge wissen über die Psychologie, wie der Mensch funktioniert und warum beispielsweise Bindung so wichtig für den Menschen ist. Im zweiten Teil teilt sie interessante Fallgeschichten aus ihrer psychotherapeutischen Praxis, in denen sich viel von dem wiederfinden lässt, was sie im ersten Teil beschrieben hat. Der dritte Teil erinnert wohl am stärksten an einige ihrer bisherigen Bücher wie ›Das Kind in dir muss Heimat finden‹. Darin tummeln sich Ideen, Tips und die ihrer Meinung nach wichtigsten Lösungsansätze aus der Psychotherapie. Hier können die Lesenden also nicht nur theoretisches Wissen erlernen, sondern auch Ideen für die praktische Umsetzung entwickeln. »Wir brauchen eine Vorstellung davon, was für ein Mensch wir sein wollen und wozu wir unser Leben nutzen wollen. Sonst verlieren wir uns über kurz oder lang in Orientierungslosigkeit.« Wer mehr darüber erfahren will, wie die Psyche funktioniert, kann gerne einen Blick in ›Wer wir sind‹ werfen. Natürlich beschäftigt sich Stahl darin nicht mit allen Bereichen der Psyche und der Psychologie. Doch wer sich besonders für Fragen des Selbstwertes, des Selbstschutzes und der Bindung interessiert, wird fündig. So manches ist bereits aus anderen Büchern der Autorin bekannt, da sich beispielsweise ›Jein!‹ und ›Vom Jein zum Ja!‹ schwerpunktmäßig mit dem Thema Bindungsangst auseinandersetzen und dafür natürlich auch von dem Wissen über Bindung etwas vermittelt werden muss, das auch hier genannt wird. »Zentrales Element unseres psychischen Bauplans ist also, dass wir fühlen. Und zwar am liebsten gut! Wir streben nach Glück wie nach einer Droge.« ›Wer wir sind‹ ist für jene geeignet, die gerne reflektierend mehr über sich erfahren wollen. Vor allem der dritte Teil des Buches liefert Ideen, die umgesetzt und ausprobiert werden können. Stahls Schreibweise ist klar, nah und warm. Sie benennt die Dinge direkt, ist zugewandt und wirkt dabei ausgesprochen sympathisch auf mich. Ich lese ihre Bücher gerne und jedes Mal viel zu schnell. Dennoch sollte man sich etwas Zeit für sie nehmen, damit die Wissensinhalte mehr als nur theoretisches Wissen werden und auch im Leben Anwendung finden können. »Wenn unsere inneren Erwartungen und Wünsche von der Realität abweichen, dann entsteht Inkonsistenz. Auf der Gefühlsebene erleben wir Inkonsistenz als eine Form der inneren Anspannung.« ›Wer wir sind‹ enthält viel interessantes Wissen, vor allem über Themen wie Bindung und Selbstwert. Es handelt sich nicht um ein gewissermaßen steriles Lehrbuch der Psychologie, sondern um ein Sachbuch im zugewandten Ton. Ich bin schon gespannt, was Stahl als nächstes schreiben wird.

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