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Rezension zu
Nachruf auf die Arktis

Nachruf auf die Arktis

Von: Frau Lehmann liest
01.12.2022

"Das Ding ist, dass die Menschen denken, wir hätten eine Wahl. Dabei ist es so klar, so eindeutig, so unabänderlich: Das alles ist nicht verhandelbar. Jeder Segler weiß, dass man mit dem Wind nicht feilschen kann. Der Wind bestimmt. Natur verhandelt nicht. Natur ist." Ein Nachruf auf die Arktis. So weit sind wir schon? Ja, so weit sind wir beinahe schon. Viel fehlt nicht mehr. Und so versucht Birgit Lutz mit Unterstützung namhafter Wissenschaftler einmal mehr uns allen klar zu machen, dass die Uhr tickt. Dass wir jahrhundertealte Abläufe, Kreisläufe und Kräfte zerstören, die nicht reparabel sein werden. Dass wir uns und allen anderen Lebewesen die Lebensgrundlage entziehen. Mein Sohn möchte Meeresbiologe werden. Eigentlich sollte ich ihm abraten, denn das wird ein Freifahrtschein in die Depression. Wie muss sich das anfühlen, immer und immer wieder mit konkreten Forschungsergebnissen konfrontiert zu werden, zu warnen, zu erklären, zu bitten und zu betteln, und es interessiert einfach kaum jemanden? Birgit Lutz Buch hat mich unfassbar zornig gemacht. Und plötzlich konnte ich verstehen, dass jemand Kartoffelpüree auf Van Gogh-Gemälde wirft (bzw auf das Schutzglas davor), um endlich eine Reaktion zu erreichen. Wir zerstören die Zukunft unserer Jugend und wundern uns, wenn sie auf die Barrikaden gehen. Wir verlachen ihre Demonstrationen und Gesprächsversuche und schreien "wegsperren", wenn der Protest radikaler wird. Und merken dabei nicht einmal, dass viele Jugendliche einfach nur gut informiert sind, weil sie auf die Wissenschaft hören und nicht auf die verharmlosenden Argumente der Fossile Brennstoff-Lobby. "Noch können wir die Welt retten" heisst der Untertitel. Lasst uns doch bitte damit anfangen, sofort! Was könnte wichtiger sein? Und wenn ihr nicht wisst, wie: lest dieses Buch, das ist ein Anfang! Wir leben am Nationalpark Wattenmeer und bekommen den Klimawandel hautnah mit. Die Vorstellung, dass es das Wattenmeer in gar nicht ferner Zukunft nicht mehr geben könnte, dass unsere und viele andere Küstenstriche und Inseln einfach untergehen, ist furchtbar und bedrohlich. Am Furchtbarsten ist allerdings die Ignoranz der Menschen, die das um ihrer eigenen Bequemlichkeit willen nicht wahrhaben wollen.

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