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Rezension zu
Kinder des Aufbruchs

großartiger Roman über zwei starke Frauen und ihre hochspannenden Schicksale

Von: buecherseelen_gl
30.11.2022

Die Schwestern Alice und Emme leben seit mehreren Jahren gemeinsam mit ihren Partnern in Berlin und stehen als Journalistin bzw. Dolmetscherin voll im Leben. Doch ihre vergangenen Beziehungen zum Geheimdienst und zur DDR wecken Schuldgefühle und lösen bald eine Kette von Ereignissen aus, die die Geschwister und ihr ganzes Umfeld in Gefahr bringen. Das Buch spielt zum Ende der chaotischen 1960er Jahre und unsere Protagonstinnen sind somit mittendrin in den Studentenunruhen und dem Thema der Fluchthilfe. Ich kann euch nur wärmstens davon abraten, den Klappentext zu lesen, denn wie auch im letzten Buch der Autorin verrät dieser viel zu viel von der Handlung. Dabei hat das Buch diesen Aufhänger gar nicht nötig. Es ist unglaublich nervenaufreibend, wie immer hervorragend recherchiert und durchweg spannend. Als Kind der 90er konnte ich wieder viel über die damaligen Themen lernen. Dabei fühlt es sich nie belehrend an, weil immer noch die Schicksale der Schwestern im Vordergrund stehen. Diese sind weiterhin so verschieden wie Tag und Nacht. Emma ist stur und kann die ganzen Unruhen nicht verstehen, während sie einen Schicksalsschlag verarbeitet und den kleinen Jungen Luca im Waisenhaus kennenlernt. Alice hingegen ist als Journalistin hautnah bei den Studentenprotesten dabei und stolpert plötzlich in eine Gruppe von Fluchthelfern. Meiner Meinung nach war Alice in diesem Band ein wenig präsenter und pfiffiger, aber Emma hat sich dennoch weiter in mein Herz geschlichen. Einige Kapitel sind auch anderen Perspektiven geschrieben, deshalb bekommt man als Leser*in einen sehr guten Überblick- bleibt aber dennoch sehr lange im Dunkeln über die Zusammenhänge der einzelnen Handlungsstränge. Man kann das Buch sehr gut ohne den Vorband "Kinder der Freiheit" lesen, allerdings macht es mit dem Vorwissen deutlich mehr Spaß und die Charaktere bekommen mehr Ecken und Kanten. Ich bin ein riesiger Fan der Autorin und kann die Bücher jedem empfehlen, der etwas mehr lernen möchte als das, was im Schulbuch steht und wer außerdem noch in das Leben zweier starker, emanzipierter Frauen eintauchen möchte.

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