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Rezension zu
Federleicht

Eine Ode an die Spatzen.

Von: Koreander
27.11.2022

Den kleinen Haus- und Feldsperlingen wird meist wenig Aufmerksamkeit gewidmet. Ein Problem, das die Spatzen mit vielen anderen Tieren teilen, die vielleicht nicht ganz so süß, bunt oder außergewöhnlich sind. Es kann ja nicht jedes Tier ein Koalabär, Roter Panda oder gar ein Quokka sein. Oder um zumindest im Bereich der Vögel zu bleiben, nicht jeder Federträger sieht aus wie eine kleine Schwanzmeise. Menschen neigen nun einmal leider dazu Lebewesen nach ihrer Niedlichkeit zu bewerten. Dabei ist jeder Vogel, jedes Lebewesen einzigartig, wundervoll und, wenn man erst einmal genügend darüber weiß, auch liebenswert. Denn häufig sind unsere Abwertungen gespeist durch Unwissen. Oder allgemeiner ausgedrückt: wir werten häufig alles Fremde ab. Da hilft nur dem Unwissen Wissen entgegenzusetzen. Wir müssen die Natur neu kennenlernen. Nach Jahrzehnten der Naturentfremdung und der damit einhergehenden Naturzerstörung ist es geradezu überlebensnotwendig sich endlich wieder mit seiner „Umgebung“ zu beschäftigen. Und da ist es auch ziemlich egal an welcher Stelle man einsteigt, denn Natur ist ein Kreislauf ein sich gegenseitig bedingendes System. Warum nicht mit unseren direkten Nachbarn anfangen? Federleichte Nachbarn Denn das sind die Sperlinge. Ähnlich wie der Hund sind sie ein Kulturfolger und des Menschen Freund geworden. Nur leider ist der Mensch nicht zum Freund des Sperlings geworden. Und das muss man ganz deutlich sagen, denn so sehr „Federleicht“ eine Liebeserklärung an die Spatzen ist, so wenig ist es nur ein Wohlfühl-Buch. Dazu ist die Geschichte der Menschheit immer wieder auch eine Geschichte der Ausrottung und der Vernichtung. Und da hat es in den letzten Jahrhunderten einige Male gezielt die Sperlinge getroffen. Das muss man dann schon aushalten können beim Lesen. Aber selbst ohne direkte Tötungsabsicht schaffen es Menschen immer wieder ganze Arten zu dezimieren, weil über die Auswirkungen der Handlungen nicht nachgedacht wird oder es den Menschen schlichtweg egal ist. Und so wurden die Vogelbestände in den letzten 30, 40 Jahren nahezu halbiert. Häufig fehlt es dabei an Grundnahrungsmitteln: Insekten. „Nach Berechnungen des Umweltbundesamtes ergibt sich für die deutsche Landwirtschaft ein durchschnittlicher jährlicher Einsatz von 8,8 Kilogramm Pflanzenschutzmitteln je Hektar Anbaufläche.“ Nun ist das Buch aber auch keine pessimistische Kulturkritik. Ganz im Gegenteil. Im Wesentlichen folgen wir der kleinen Vogeldame Federle. Und diese Geschichte ist so schön, wie herzzerreißend. Einfach eine Ode an die Spatzen. Und dabei gibt es ganz nebenbei viel über unsere Gartenvögel zu lernen. Und wie bereits geschrieben: das Lernen über Spatzen ist zugleich ein Lernen über Naturzusammenhänge und damit auch ein Lernen unsere (Um)Welt zu schützen. Man könnte sagen, geht es den Spatzen gut, geht es den Menschen gut. Bis Menschen das Verstehen, ist es jedoch noch ein weiter Weg. Aber Eva Goris und Claus-Peter Hutter haben mit diesem Spatzenbuch einen kleinen aber wichtigen Beitrag geleistet. Für Vogelfreunde, Naturliebhaber und solche die es werden wollen eine klare Empfehlung.

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