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Rezension zu
Das Geheimnis des Mädchens

Leben und leben lassen ...

Von: Diane Jordan
25.11.2022

Ich bin ein echter Fan von Emily Gunnis und habe auch schon ihre vorherigen Bücher begeistert verschlungen. In ihrem neuesten Roman „Das Geheimnis des Mädchens“ geht es um drei Generationen, Misstrauen, Angst, Hoffnung und auch um etwas Liebe. Wie schön, dass entspricht genau meinem Lesebeuteschema und spielt auch noch in England. Das Cover ist recht ansprechend gestaltet und passt hervorragend zu ihren anderen Titeln, die auch schon mein Eigen nennen darf. Als Betrachter kann man vier Steinstufen mit einem geöffneten Tor sehen. Es sieht wie eine Verbindung aus. In der Ferne läuft ein kleines Mädchen in einem roten Mantel zum gegenüberliegenden Anwesen. Ihre Haare flattern im Wind. Der Himmel ist dunkel und wolkenverhangen. Die Szene wirkt mysteriös und etwas unheimlich. Der Schreibstil und die Wortwahl der Autorin sind auch bei diesem Roman bildgewaltig, atmosphärisch sowie authentisch und gefallen mir sehr gut. Ebenso, wie die beiden Zitate zum Beginn des Buches. Der Plot unterteilt sich in verschiedene Zeitebenen und wird in der dritten Person erzählt. Gestartet wird mit einem packenden Prolog im Januar 1945. Ich lese gebannt Seite um Seite. Da zahlreiche Protagonisten vorkommen, wechseln auch die Perspektiven. Das macht das Buch zusätzlich spannend und unterhaltsam. Zur besseren Übersicht gibt es am Anfang des Romans einen ausführlichen Stammbaum mit den wichtigsten Namen von „Yew Tree Manor“ sowie dem „Pfarrhaus“. Die Handlung ist extrem spannend und voller Wendungen und einiger Rätsel. So etwas mag ich sehr gerne lesen. Sprachlos macht mich zudem das Zitat „Niemand schadet dem katholischen Glauben mehr als die Hebammen“ Jakob Sprenger, Malleus Maleficarum (Der Hexenhammer, 1486). Da bleibt einem aus heutiger Sicht echt die Spucke weg. Verbrechen im Namen der Kirche, waren mir zwar schon durch Kreuzzüge, Hexenverbrennung oder Inquisition bekannt, aber dass Hebammen, die helfen wollten, zum Sündenbock gemacht wurden und sich die Kirche durch diese „Berufsgruppe“ bedroht fühlte, lässt mich Schnappatmung bekommen. Der Spannungsbogen baut sich nach und nach auf und begeistert mich. Gut gelungen finde ich auch die Zeitabschnitte1969 und 2017. Klassenkonflikte, Betrug, Verrat und der Verlust werden thematisch aufgegriffen und fein dargestellt. Über einen langen Zeitraum und einige Generationen wird das „Geheimnis“ gehütet, aber auch „menschliche Abgründe“, die man so nicht vermutet hätte, tun sich hin und wieder auf. Wie bei einem Puzzle wird alles Stückchen für Stückchen nach und nach gelüftet und ergibt Sinn. Die vielfältigen Personen und unterschiedlichen Charaktere ziehen mich zudem in den Bann. Ich fiebere, leide und liebe, wie bei jedem guten Buch, dass mich packt und unter die Haut geht, mit. Besonders das Zitat von Emily Dickinson „Wenn jemand liebt, der ist nicht tot. Denn Liebe ist Unsterblichkeit“ finde ich im Kontext zu dem Roman super und passend ausgewählt. … Zwei Familien, zwei verschwundene Mädchen, ein düsteres Geheimnis … Inhalt: Drei Generationen zwischen Misstrauen und Angst, Hoffnung und Liebe England 1945: Als die junge Herrin von Yew Tree Manor bei der Geburt ihres Kindes stirbt, wird der Hebamme Tessa James der Prozess gemacht, obwohl sie als einzige alles unternommen hat, um die Frau zu retten. Dies treibt einen Keil zwischen die Familien Hilton und James, der sich mit den Jahren immer tiefer bohrt. 1969: Während einer Silvesterfeier verschwindet Alice Hilton, die sechsjährige Tochter des Hauses, aus Yew Tree Manor – und taucht nie wieder auf. Heute: Als erneut ein Mädchen auf dem Anwesen von Yew Tree Manor verschwindet, weiß Willow James, dass sie das Geheimnis der Hebamme, ihrer Ururgroßmutter, lüften muss, damit sich die Geschichte nicht auf grausamste Art wiederholt. Die Autorin: Emily Gunnis arbeitete lange beim Fernsehen, unter anderem als erfolgreiche Drehbuchautorin. »Das Haus der Verlassenen« ist ihr Debutroman. Die Tochter der internationalen Bestsellerautorin Penny Vincenzi lebt mit ihrer Familie im südenglischen Sussex. Weitere Bücher: Das Haus der Verlassenen, Die verlorene Frau, Fazit: ***** Der Roman „Das Geheimnis des Mädchens“ von Emily Gunnis ist im Heyne Verlag erschienen. Das gebundene Buch hat 432 Seiten, die einen beim Lesen in den Bann ziehen und auch danach nicht so schnell wieder loslassen. Mein November-Lesehighlight :-)!

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