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Rezension zu
Penelope und die zwölf Mägde

Literarisch bemerkenswert

Von: Eule und Buch
16.11.2022

Penelope ist aus der Odyssee als treue Ehefrau von Odysseus bekannt. In diesem Buch erzählt sie ihre eigene Geschichte, nachdem sie schon einige tausend Jahre im Hades saß. Unterbrochen wird ihre Erzählung von den Einschüben ihrer zwölf Mägde, die zu Unrecht nach Odysseus Rückkehr von diesem getötet worden waren. „Penelope und die zwölf Mägde“ zu bewerten fiel mir wirklich nicht leicht. Denn einerseits ist dieses kurze Buch ein bemerkenswertes, literarisches Werk, andererseits hat mir das Lesen einfach keine wirkliche Freude bereitet. Die Autorin hat sich beim Schreiben an der Form griechischer Sagen bedient. Dies wird etwa deutlich durch die Verwendung eines Chores, welcher hier durch die Mägde vorkommt. Dennoch lockert sie die traditionelle Form auf, indem sie etwa Penelope bissig und modern sprechen lässt. Der Chor verwendet jedes Mal ein anderes literarisches Format und während anfängliche Einschübe sehr an traditionelle griechische Sagen erinnern, so gibt es später auch sehr moderne Formate, wie etwa die Beschreibung eines Gerichtsprozesses. Durch diese verschiedenen Techniken wird in diesem Buch viel mehr deutlich, als es zunächst scheint. Ein gutes Beispiel dafür ist etwa, dass Penelope von Anfang an immer wieder andere Frauen für ihr Unglück und das von anderen verantwortlich macht – Frauen, die in den originalen Sagen wenig für ihr Schicksal konnten. Jedoch wird auch klar, dass Penelope nicht unbedingt die zuverlässigste Erzählerin ist. Obwohl ich das Buch für alles, was es tut, wirklich bewundere, muss ich dennoch sagen, dass hier für mich einfach der Spaß auf der Strecke blieb. Das lag hauptsächlich daran, dass die Geschichte sehr kurz ist und viel wichtige Charakterentwicklung einfach übersprungen wird. Es gibt beinahe nichts, was den Lesenden irgendwie gezeigt wird, stattdessen erleben wir die Handlung wie nebenbei erzählt mit. So konnte ich keinerlei Bindung zu Penelope und den anderen Charakteren aufbauen. Dies ist natürlich auch der Anlehnung an die griechischen Sagen geschuldet, dennoch hatte ich zwischenzeitlich das Gefühl, dass es möglich gewesen wäre, hier Dinge besser zu lösen. Generell denke ich, dieses Buch wird all jenen gefallen, die gerne die wirklich alten Klassiker lesen und mit diesem Format etwas anfangen können. Ich persönlich kann mit der Erzählweise der alten Griechen leider nicht so viel anfangen, auch wenn ich die Geschichten und Sagen selbst sehr spannend finde. Fazit: „Penelope und die zwölf Mägde“ ist ein erstaunliches Buch, welches mit literarischen Techniken viel mehr unter der Oberfläche verbirgt, als es im ersten Moment den Anscheint erweckt. Ich persönlich hätte mich jedoch über eine etwas andere Erzählweise gefreut.

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