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Rezension zu
Fräulein Wünsche und die Wunder ihrer Zeit

Unterhaltsamer Roman der Nachkriegsgeschichte

Von: Kathrin N.
14.11.2022

Juliane Michels neuster Roman rund um aus Leipzig geflohene Buchhändler-Familie beginnt 1950 in Frankfurt. Der Wiederaufbau ist in vollem Gange und eine Reihe von Geschäften werden in Bretterbuden zwischen den zerstörten Häuserzeilen in der Stadt aufgebaut. Im Mittelpunkt steht die Protagonistin Karin Wünsche, 20 Jahre jung und mit vollem Herzen Buchhändlerin. Sie verliebt sich in den afroamerikanischen GI Billy, doch als dieser zurück in die USA muss, verändert sich Karins Leben grundlegend. Die Autorin erzählt authentisch über die Nachkriegszeit, den Zwiespalt zwischen traditionellen und modernen Ansichten, dem beginnenden Wirtschaftwunder, sowie Hoffnung und Verzweiflung in der Gesellschaft und Familie. Mit ihrem gewohnt packenden Stil (hinter dem Pseudonym steht Ulrike Sosnitza) fühle ich mich mit jedem Kapitel hineinversetzt in die spannende Zeitgeschichte und kann so manche Entscheidung der Protagonistin nachvollziehen. Auch die anderen Personen sind glaubwürdig und machen die Geschichte rund. Juliane Michel zeigt die Vielfalt von Stimmungen, Meinungen, die ewig Gestrigen wie auch die modernen Neuen. Mir gefällt, daß nicht nur der Buchladen im Mittelpunkt steht, sondern Vera z.B. auch einen eigenen Anteil mit einer anderen Lebensführung bekommt. So bleibt der Roman wirklich bis zur letzten Seite interessant. Das Cover ist passend zur Nachkriegszeit gestaltet. Es erinnert in Farb- und Schriftgebung an so manches Kinoplakat oder eine Headline einer damaligen TV-Sendung. Allerdings hat mich der Titel irritiert, denn es besteht meines Erachtens Verwechslungsgefahr mit „Fräulein Wunder“ von Gisa Pauly, ebenfalls erschienen im Heyne Verlag. Den Roman selbst habe ich sehr gerne gelesen und er ist mir auch im Gedächtnis geblieben. Auch wenn die Geschichte abgeschlossen ist, ich wäre gerne noch ein wenig länger in der Buchhandlung Wünsche geblieben...

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