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Rezension zu
Der lange Atem der Bäume

Wie der Wald ganz ohne den Eingriff der Menschen funktioniert!

Von: Bücherhausen
09.11.2022

Von Peter Wohlleben habe ich zum ersten Mal durch das Buch "Hörst du, wie die Bäume sprechen" gehört. Meine Tochter hat das Hörbuch dazu, ich muss zugeben, ich hab es noch nicht ganz gehört, werde es aber schnellstmöglich nachholen. Aber die Faszination für Bäume war auch damals schon groß in unserer Familie. Nachdem ich dann die Dokumentation "Das geheime Leben der Bäume" auf Netflix geschaut habe, wurde ich zu einem großen Fan Peter Wohllebens. Sein Engagement ist einfach großartig und er erreicht sowohl Kinder wie auch Erwachsene. "Der lange Atem der Bäume" ist ein gelungenes Sachbuch und beschäftigt sich in vielfacher Hinsicht mit Bäumen, Wäldern, dem Klimawandel und der Rettung unserer Welt. Der Autor: Peter Wohlleben (geboren 1964) studierte Forstwirtschaft und war über zwanzig Jahre lang Beamter der Landesforstverwaltung. Inzwischen arbeitet er in der von ihm gegründeten Waldakademie in der Eifel. Er setzt sich weltweit für die Rückkehr der Urwälder ein, dabei ist er in TV-Sendungen zu Gast, hält Vorträge sowie Seminare und ist Autor einiger Bücher. Der Wald und der Naturschutz liegen ihm am Herzen. Seine Bücher "Das geheime Leben der Bäume", "Das Seelenleben der Tiere", "Das geheime Netzwerk der Natur", "Das geheime Band zwischen Mensch und Natur" und "Der lange Atem der Bäume" sind Bestseller und begeistern Menschen auf der ganzen Welt. Seit drei Jahren erscheint außerdem das Magazin »Wohllebens Welt«. 2019 bekam er die Bayerische Naturschutzmedaille verliehen. Inhalt: „Sind Bäume lernfähig? Können sie ihr Verhalten an steigende Temperaturen und Trockenheit anpassen und so ihr Überleben sichern? Geben sie ihre Erfahrungen und ihr Wissen vielleicht sogar an ihren Nachwuchs weiter, um ihn besser auf die globale Erwärmung vorzubereiten? Doch nicht der Klimawandel allein macht den Bäumen zu schaffen. Es sind vor allem die Eingriffe des Menschen, die den Wald bedrohen . . . »Gleich einem Schwelbrand breitet sich das Absterben der Laubwälder parallel zu dem Sterben der Plantagen aus – mit einem gewichtigen Unterschied: Die Plantagen sterben durch die Sommerhitze, die alten Laubwälder durch die Motorsäge. Es ist an der Zeit, den rücksichtslosen Raubbau zu stoppen!« Peter Wohlleben“ (Klappentext) Kritik und Fazit: Das laubgrün gebundene Buch wurde mit einem Schutzumschlag ausgestattet. Auf der Vorderseite sehen wir von unten in einen alten natürlich gewachsenen Laubbaum hinein. Durch die Blätter scheint die Sonne hindurch. Der Himmel dahinter ist blau und wolkenlos. Auf der Rückseite sehen wir die Borke eines Ahornbaumes und ein einzelnes Blatt, welches daraus emporstrebt. Die Natur ist hier ganz zauberhaft eingefangen worden und der Leser weiß sofort, worum es in dem Buch geht. Viele spannende Fakten werden durch den Autor gut verständlich erklärt. Bäume können beispielsweise lernen und sich geänderten Bedingungen anpassen, denn sie geben ihre Erfahrungen tatsächlich an den Nachwuchs weiter. So können neue Bäume in verbesserter Art heranwachsen und den neuen Gegebenheiten und somit auch der Erderwärmung und anderen Dingen leichter strotzen. Eingriffe des Menschen hingegen bedrohen den Wald und fördern den Klimawandel nur noch weiter. Der Boden wird verdichtet, sodass er nicht mehr so gut Wasser aufnehmen kann und die Tierwelt dort zerstört wird. Bäume werden gefällt und abtransportiert, was bedeutet, dass es weniger totes Holz im Wald gibt, welches zerfällt und so der Tierwelt zugute kommt und dem Boden als Bünger dient. Wenn große, alte Bäume gefällt werden, wachsen durch das vermehrte Licht kleine, jüngere Bäume schneller empor, sind aber dadurch weniger widerstandsfähig. Bäume sorgen für Kühlung durch Verdunstung und somit auch Regen durch die Erzeugung von Wolken. Und viele weitere Fakten erwarten den Leser auf den etwa 240 Seiten. Neu dazu gelernt habe ich, dass die Holzverbrennung klimaschädlich ist. Holz als Rohstoff also nicht immer die bessere Wahl ist. Ich dachte früher immer, dass Bäume CO2 nicht speichern, sondern umwandeln. Dem ist aber nicht so. Das über lange Jahre gespeicherte CO2 wird bei der Verbrennung von Holz wieder an die Luft abgegeben. Man kann also nicht die einfache Rechnung aufmachen, dass ein gefällter Baum durch einen neu gepflanzten ersetzt werden kann. Es braucht schließlich Jahre, bis der neue Baum die Größe des gefällten erreicht und somit den gleichen CO2-Gehalt aus der Luft entfernt hat. Dass die Forstwirtschaft nicht im Sinne des Waldes handelt, sondern nur Geld verdienen und Subventionen abgreifen will, ist eine wahre Tragödie. Auch dass immer wieder argumentiert wird, dass der Wald sich nicht selbst retten kann ist einfach nur dumm. Wie sonst haben sich den vor der Evolution des Menschen solch große Urwälder halten können bzw. erst entstehen können? Hier wird sich von der Lobby die Welt so gedreht, wie sie ihnen gefällt. Der Autor räumt mit all diesen falschen Ansichten auf. Peter Wohlleben erklärt in "Der lange Atem der Bäume" eindrücklich, warum die sogenannte Waldpflege und Waldverjüngung den Wäldern schadet. Die klassische Forstindustrie ist nach heutigem Wissensstand veraltet und bedarf einer umfassenden Überarbeitung. Der Wald kann sich selbst retten, wenn man ihn in Ruhe lässt. Und wenn das schon nicht geht, dann sollte mit Verstand und mit sanften Methoden für eine Aufforstung sorgen. Durch dieses Buch erfolgt eine umfassende Aufklärung bezüglich des Waldsterbens und die Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Wälder. Jeder sollte es lesen!

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