Rezension zu
Nachmittage
Stilistisch ausgefeilt
Von: EllinorEs gibt Bücher, bei denen man sich wünscht, man hätte sie langsamer gelesen. Nachmittage ist eines davon. Ich habe es an lediglich zwei Tagen in der S-Bahn gelesen. Von der ersten Seite an war ich völlig fasziniert von den Erzählungen - sowohl inhaltlich als auch stilistisch. Ferdinand von Schirach hat ein unglaubliches Talent zu erzählen. Es ist völlig faszinierend, welche Geschichten ihm die Menschen erzählen. Natürlich kommt er aufgrund seines Berufs und seiner Herkunft teilweise in Kreise, in denen ein Normalsterblicher nicht verkehrt. Doch er trifft auch Personen, die jeder von uns auch kennenlernen könnte. Nachmittage ist eine Mischung aus Gesprächen, kurzen Anekdoten und Einwürfen zu den unterschiedlichsten Themen. Gerade die kurzen Passagen, die oftmals von bekannten Schriftstellern, Malern, Schauspielern etc handeln, erinnerten mich stilistisch teilweise an Florian Illies, dessen Bücher ich sehr schätze. Besonders schockiert hat mich die Erzählung der Malerin, nach der ich erst einmal gründlich durchatmen musste. Nachmittage war - unglaublich, aber wahr - mein erstes Buch von Ferdinand von Schirach. In meinem Regal stehen aber bereits drei weitere, sicher nicht mehr lange ungelesen.
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