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Rezension zu
Der Klon

Ein Klon ist wie ein Zwilling, der aus der Zeit gefallen ist

Von: derbibliophile | Luca
24.10.2022

Was verleitet uns dazu, zu tun, was wir tun? Sind es unsere Überzeugungen? Unser gesellschaftliches Umfeld? Schicksalsschläge oder doch unsere Gene? Ist es letzteres, müssen wir uns dann dafür rechtfertigen? Haben wir die Macht unser Handeln zu beeinflussen oder ist es uns von vorn herein in die Wiege gelegt, was für eine Art Mensch wir sein werden? All diese Fragen führen zu der großen zentralen Frage, mit der sich "Der Klon" von Jens Lubbadeh beschäftigt. Wenn ich der Klon, die genetische Kopie, eines Anderen bin, muss ich dann die Verantwortungen für seine früheren Taten übernehmen? Eine Frage, die sich wohl kaum einer von uns bis heute gestellt hat, denn offiziell (was hinter verschlossenen Türen passiert, weiß ja keiner) werden Menschen noch nicht geklont, auch wenn erste Versuche an Tieren mehr oder weniger gut laufen. • Die Handlung wird in zwei Zeiten erzählt. In Berlin, im Jahre 2033, begleiten wir die Journalistin Mara Erhard, die durch einen anonymen Tipp herausgefunden hat, dass ein koreanischer Biologe illegal Menschen klont. Zwei dieser vermeintlichen Klone macht sie ausfindig, doch dann überstürzen sich die Ereignisse. Es gibt einen weiteren Klon und dieser ist kein geringerer als einer der größten Verbrecher des 20. Jahrhunderts. Adolf Hitler. Wer steckt hinter diesem Klon und welche Rolle soll er im politisch angespanntem Deutschland spielen? Eine Unterstützung für die rechte Partei „Deutscher Weg“, die nicht nur an die AFD erinnert sondern deren Kopf ein Abbild von Bernd, eh Björn, Höcke ist. Zwischendurch erhalten wir immer wieder Einblicke in das Jahr 2007, lernen ein Ehepaar kennen, das seine verloren Kinder zurück haben möchte und erfahren, wer hinter dem Hitler-Klon steckt. • Wir erleben einen politischen Umbau. Das Vorstadium des 4. Reiches. Manipulationen und Lügen. Wirtschafts- und Umweltkrise. Unzufriedenheit und Armut in der Bevölkerung. Vielleicht sollte dieser Roman Pflichtlektüre im Bundestag werden, damit man sich dort die Frage stellt: Was sollten wir dringend vermeiden, damit wir nicht in solch eine Situation schlittern? • Dieser Roman ist gut recherchiert, mit einigen Ausblicken in die Zukunft. Dazu der lockere, leichte Schreibstil, ein Hauch Humor und die 480 Seiten lassen sich regelrecht verschlingen. Erschreckend aktuell und eine "überspitzte" Warnung an uns, auf welchem gesellschaftlichen und politischen Weg wir uns befinden. Aber man darf ja nicht nur positives erwähnen, deshalb hier ein paar schnelle Notizen, die ich mir während des Lesens aufgeschrieben habe: - Stephen Kings "Dead Zone" wird am Ende gespoilert - bereits Erwähntes wird auf späteren Seiten mit anderen Worten wiederholt - für einen Musik-Studenten hat Robin wirklich famose IT-ler Kenntnisse - Robin hat ein Einbrecher- und Spionage-Kit dabei? Stille Gewässer sind tief! • Bewertung: ⭐️⭐️⭐️⭐️⚫️ •

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