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Rezension zu
Der Biss

Solider gesellschaftskritischer Roman!

Von: buchverzueckt
01.10.2022

Der Biss von Florian Scheibe Vielen lieben Dank ans @bloggerportal für die Zusendung des Rezensionsexemplares! Mein Leseeindruck: Unterschiedliche Welten, zwei Familien. Petre und seine Frau Aurica kommen von Rumänien nach Deutschland und erhoffen sich hier gute Chancen auf eine bessere Zukunft. Ein Medizinstudium schwebt ihr vor. Aurica ist gelernte Krankenschwester, jedoch wird ihre Ausbildung in Deutschland nicht anerkannt. Petre erhofft sich eine Anstellung als Koch, aber ohne festen Wohnsitz keinen Job. Dann - ein Vorfall der alles ins Wanken bringt. Ihr Sohn Nelu beißt auf dem Spielplatz einen anderen Jungen in den Arm. Der Vater des Jungen, David, rastet deswegen total aus. Petre versteht die Situation nicht, seine Deutschkenntnisse sind mangelhaft. Was der fremde Mann von ihm möchte versteht er nicht, er sieht nur wie aufgebracht dieser ist. Nur eines ist klar: Petre muss seinen Sohn verteidigen. Oder andersherum: Als Jonas von einem etwa gleichaltrigen Kind auf dem Spielplatz in den Arm gebissen wird, welches mit seiner Schaufel und einem Sandförmchen wegrennt, lässt ihn sein Vater David alleine auf dem Spielplatz zurück um den Jungen zu verfolgen. Plötzlich steht er vor dem Vater des Jungen. Aufgebracht versucht er ihm die Situation zu erklären, aber er versteht nicht. Es kommt zu einer heftigen Auseinandersetzung. Zwei Familien die unterschiedlicher nicht sein könnten: Wohnhaft im modernen Wohnkomplex "Gleisgärten" leben David, Sybil und ihr Sohn Jonas ein nachhaltiges und klimafreundliches Leben. Während Sybil ihre Karriere vorantreibt und versucht auf den Klimawandel aufmerksam zu machen, schmeißt David den Haushalt, übernimmt die Betreuung von Jonas und kümmert sich um die Bienen auf der Dachterrasse. Vielversprechend hört sich das an, dachte ich. Aber dieses Buch ist nicht "perfekt", ich habe durchaus Kritik. Trotzdem überzeugte mich das Thema und die Handlung so sehr, dass es mir wahrscheinlich nicht mehr aus dem Kopf geht. Durch die beiden Perspektiven lernt man die unterschiedlichen Sichtweisen/Verhältnisse der Familien kennen, besonders die Gegenüberstellung ihres sozialen Umfeldes fand ich sehr gelungen. Die einen haben genug Geld um ein nachhaltiges Leben zu führen, die anderen müssen teilweise ohne richtiges Dach über dem Kopf ums Überleben kämpfen. Mich konnte die Geschichte emotional erreichen und ich fand sie sehr bewegend. Allerdings habe ich ein paar Seiten gebraucht um in der Geschichte anzukommen. Gestört haben mich die Hintergedanken von David die er manchmal hatte und ich als völlig unnötig empfand. Das hätte sich der Autor wirklich sparen können. Trotz der Kritikpunkte ein solider gesellschaftskritischer Roman.

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