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Rezension zu
Das Glück des Wolfes

Ein wundervoller, sanfter Roman

Von: MarcoL
20.09.2022

Seit Kindesbeinen an zieht es Fausto in die Berge. Zuerst mit seinem Vater, dann nützt er alleine seine Vorliebe um im Monte-Rosa-Massiv zu wandern. Anfang 40, flüchtet er nach einer gescheiterten Beziehung dorthin, will schreiben, vergessen, und findet sich im Winter als Koch bei Babette wieder. Er lernt das hoch gelegene Tal mit dem fiktiven Dorf Fontana Fredda, kennen, gewöhnt sich als Mailänder an die Lebensweise der Einheimischen, schließt Freundschaften. Silvia ist mehr als nur eine Seelenverwandte, eine Liebesgeschichte beginnt, innig, intensiv, und dennoch mit Entbehrungen, wie es das karge Leben im hochalpinen Raum nur bieten kann. Das Leben ist zwiegespalten, bestimmt vom Trott der Jahreszeiten, Schatten in den Tälern und Herzen, Freiheit und Fernblick auf den Höhen. Doch auch in den tiefsten Tälern kann in die Sonne scheinen, und in den höchsten Höhen lauert täglich die Gefahr. Der Wolf ist ein Streuner, bleibt nie lange an einem Ort. Mit der Sehnsucht verhält es sich ähnlich; ob Fausto sie zähmen kann? Cognetti zeichnet mit diesem wundervollen Roman ein wahres Kaleidoskop aus Emotionen, welche so frei daher schweben wie einzelne, verlorene Wolken am Himmel. Seine Liebe zu den Bergen drückt er in klaren, wundervollen Sätzen aus. Er versteht es prächtig, die Szenerien sehr lebendig zu beschreiben, sei es am Tresen in der Wirtschaft oder oben auf den Viertausender, welche einem bei guten Bedingungen den Blick bis nach Mailand gönnen. Die kleinen und großen Schicksale der Menschen prägen das Buch, kommen aber dennoch in einer liebevollen Leichtigkeit daher, sodass die neuen Wege, welch so mancher Mensch schicksalhaft beschreiten muss, wie ein leichter Spaziergang anmuten. Das ist für mich ganz große Erzählkunst – und somit gebe ich sehr gerne eine absolute Leseempfehlung

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