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Rezension zu
Einst aßen wir Tiere

Einst aßen wir Tiere

Von: Klusi liest
07.09.2022

Die Autorin nimmt uns mit auf eine spannende Zeitreise. Einerseits lässt sie uns zurückblicken in frühere Jahrhunderte, ja Jahrtausende. Schon damals gab es immer wieder vegane Strömungen, ja die ersten Veganer waren bereits Adam und Eva. Auch die alten Philosophen hatten bezüglich der Ernährung ihr eigenes Weltbild, und mancher von ihnen ernährte sich ganz oder weitgehend pflanzlich. Es sind vielerlei Einflüsse, die daran mitwirken, wie wir uns ernähren. Da gibt es eingefahrene Verhaltensmuster, uralte Traditionen und auch die Werbung, denkt man nur an werbewirksame Sätze wie „Fleisch ist ein Stück Lebenskraft“, wie wir es jahrelang in TV oder Radio gehört haben. Macht man sich aber klar, wie stark Themen wie Massentierhaltung und Klimaprobleme zusammenhängen, gibt es einem schon zu denken, ob es wirklich jeden Tag Fleisch, Fisch oder Wurst sein muss, was wir auf dem Teller haben. Auch Milchprodukte werfen reichlich Probleme auf, wenn man sich die Tierhaltung näher ansieht. Wie wir mit Tieren umgehen, ist in erster Linie eine Frage des Kulturkreises, in dem wir aufwachsen und leben. Bei uns werden Hunde, Katzen oder Pferde verwöhnt, während Kühe, Schweine oder Hühner für die „Fleischproduktion“ da sind. In anderen Länder sieht das wieder ganz anders aus. Es gibt Gegenden, wo Schlangen, Nagetiere oder auch Hunde verzehrt werden, in wieder anderen Ländern ist die Kuh heilig und würde nie als Fleischmahlzeit auf den Tisch kommen. Diese Gedankengänge und viele mehr spricht Roanne van Voorst in ihrem Buch an. Sie gibt Denkanstöße und stellt Fragen in den Raum, beispielsweise ob sich Fleischesser männlicher fühlen oder männlicher wirken. Männer stehen gerne am Grill, keine Frage, aber muss es immer Fleisch sein? Auch gegrilltes Gemüse ist sehr lecker. Die Zukunftsvision, welche die Autorin entwirft, ist sehr extrem und kommt einer Dystopie gleich, denn auch wenn in diesem Zukunftsmodell kein Fleisch mehr auf den Tisch kommt und Schlachtbetriebe als Museum geführt werden, stelle ich es mir nicht sonderlich toll vor, statt einer genüsslichen Mahlzeit eine Tablette einzuwerfen. So krass müssen wir es ja auch nicht betreiben, denn eine vegane Welt von jetzt auf gleich ist utopisch. Es würde ja schon viel bewirken, wenn jede/r pro Woche einen Tag ohne tierische Produkte einlegen würde, und das wäre m. E. durchaus machbar. Einzelne können nicht die Welt retten, dafür müssen wir uns schon zusammentun und jeder einen kleinen Beitrag leisten. Denkanstöße dazu liefert die Autorin reichlich, und der extrem umfangreiche Anhang bietet sehr viel Material zum Weiterlesen und sich informieren. Dafür hat Roanne van Voorst eine großartige Recherchearbeit geleistet.

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