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Rezension zu
Die Schattensammlerin - Dichter und Dämonen

Schillernde Abenteuergeschichte

Von: Jashrin
28.08.2022

Im Jahr 1830 wird in Frankfurt am Main ausgelassen Karneval gefeiert. Auch im Senckenberg Museum wird ein opulenter Maskenball gegeben. Mittendrin befindet sich Milli, die im Museum angestellt ist. Als sie im Keller des Museums Zeugin eines Diebstahls wird, verfolgt sie den Dieb, doch er kann in einer Sackgasse entkommen. Während die Polizei ihren Angaben nur wenig Beachtung schenkt, sieht das der Geheimrat, dessen Leihgabe an das Museum gestohlen wurde, gänzlich anders. Bei ihm handelt es sich um niemand Geringeren als Goethe persönlich. Er hatte dem Museum Schillers Schädel geliehen und will ihn nun unbedingt zurück. Gemeinsam mit Goethes Adlatus Abaris macht sich Milli auf die Suche, bei der die beiden sowohl auf unerwartete Unterstützung als auch überraschende Gegenspieler treffen. Hinter dem Namen T. S. Orgel verbirgt sich ein Brüderpaar, welches ich zumindest online bei Leserunden zu ihrer Trilogie „Die Blausteinkriege“ kennenlernen durfte. Da ich die Trilogie nach wie vor grandios finde, habe ich mich voller Vorfreude in „Die Schattensammlerin“ gestürzt. Auch wenn diese Geschichte im Vergleich zu den Blausteinkriegen in der realen Welt verankert ist, so gibt es immer noch zahlreiche mysteriöse und magische Dinge sowie Charaktere. Milli, eigentlich Millicent, ist eine selbstbewusste junge Frau, die in Frankfurt bei ihrer Tante wohnt. Sie ist mutig, manchmal selbst von ihrer eigenen Courage überrascht, und versucht sich in jeder Lebenslage zu behaupten. Dies gelingt ihr zunehmend besser. Abaris hingegen ist weit weniger durchschaubar und es ist klar, dass er ein unheimliches Geheimnis hütet. Sehr gespannt war ich auf Goethe. Mir gefällt die Art, wie T.S. Orgel ihn darstellen. Es passt zu dem – zugegebenermaßen recht Wenigen – das ich über den Dichter und Denker weiß. Da er 1830 nicht mehr ganz jung ist, überlässt er die Laufarbeit Milli, Abaris und seinem Kutscher Heinrich. Goethes Haushälterin (die es nicht sonderlich leicht mit dem Gelehrten hat) ist ebenfalls ein sehr gelungener Nebencharakter. Ich hoffe, wir werden ihr in den Folgebänden wieder begegnen werden. Die Jagd nach Schillers Schädel ist spannend und voller unerwarteter Wendungen. Mit mehr oder wenigen offenen Anspielungen auf Goethes und Schillers Werke führen die Autoren Milli und uns Leser mitten hinein in eine Welt aus Geheimbünden und Sagengestalten. Auch wenn es immer wieder ruhigere Passagen gibt, so ist das Buch durchweg spannend und mir gefällt der wohldosierte Humor, den die Autoren schon in ihren vorangegangenen Werken so gekonnt eingesetzt haben. Die Geschichte ist ursprünglich als Hörspiel konzipiert, was ich mir wunderbar vorstellen kann, doch die Adaption als Buch ist ebenfalls gelungen. Auch wenn die Geschichte in sich abgeschlossen ist, so bereitet das Ende bereits auf einen weiteren Band vor und ich bin sehr gespannt, welches Abenteuer auf Milli, Goethe und Abaris wartet. Mein Fazit: „Die Schattensammlerin – Dichter und Dämonen“ führt seine Leser nicht nur in das Jahr 1830 und in die Welt der Dichter und Denker, sondern in diesem Fall auch zu Dämonen und mitten hinein in ein spannendes Abenteuer. Dabei ist der Fantasy-Anteil dennoch so dosiert, dass sicher auch der ein oder andere Leser, der normalerweise nicht in diesem Genre zu Hause ist, Freude an dem Buch haben wird. Mir hat es jedenfalls gut gefallen und ich werde die Augen aufhalten, um den nächsten Teil nicht zu verpassen.

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