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Rezension zu
Die Mitternachtsrose

wunderschöne epische Saga

Von: Monika Caparelli-Hippert
21.08.2022

„Große Geheimnisse und eine grenzüberschreitende Liebe“ kündigt der Klappentext an, und weniger hat man bei einem Roman von Lucinda Riley ja auch nicht zu erwarten 😊. Hierum geht’s: die amerikanische Hollywoodschauspielerin Rebecca Bradley reist nach England, um in einem Historiendrama die Hauptrolle zu übernehmen. Der Film soll in den 1920er Jahren spielen, und als Drehort dient der alte Landsitz in Devon der Familie Astbury. Ein sehr authentisches Ambiente – und als Rebecca das erste Mal aus der Maske kommt, ist auch der aktuelle Lord Astbury irritiert, denn Rebecca gleicht fast bis aufs Haar Lady Violet Astbury, seiner früh verstorbenen Großmutter…. Rebeccas Neugierde ist erwacht. Dann taucht kurz darauf der Inder Ari Malik auf Astbury Hall auf: er stellt Nachforschungen zu seiner eigenen Familiengeschichte auf, denn seine Urgroßmutter Anahita verschlug es vor rund 100 Jahren auf den Landsitz der Astburys, und gemeinsam mit Rebecca begibt er sich auf Spurensuche. Alte Tagebücher helfen weiter…. Wie von anderen episch angelegten Romanen der Autorin schon gewohnt, wird hier eine Geschichte auf zwei verschiedenen zeitlichen Ebenen erzählt, und wir sind abwechselnd mit der Inderin Anahita in den 1920ern unterwegs, und dann wieder im hier und heute bei Rebecca, Ari, und dem Filmdreh. Ganz geschickt werden diese beide Erzählstränge miteinander verwoben, und der dreh- und Angelpunkt sind Astbury Hall und seine Bewohner, und zwar sowohl die alte Generation und die jetzige. Anahitas spannende Lebensgeschichte wird anhand ihres Tagebuchs erzählt. Anahita hat ihre Geschichte für ihren verlorenen ersten Sohn Mo aufgeschrieben, und wir als Leser bekommen dieses Tagebuch vorgetragen. Der Erzählstrang des hier und heute dagegen kommt aus der auktorialen Perspektive. Peu a peu rollt sich für uns Leser, bzw. in meinem Faller Zuhörer eine aufwendige Familiensaga auf, und alle Rädchen greifen ineinander – das fand ich extrem gut geplottet und es hat sich alles wunderbar gefunden. Dieses Verbinden von Vergangenheit und Zukunft, ohne dass etwas holprig ist oder merkwürdig, kann Ms Riley einfach perfekt, das ist einfach immer wieder eine runde Sache. Themen in diesem Buch sind natürlich Freundschaft und Liebe, Loyalität, Intrigen, Familie und Feinde. Die ganz Großen Dinge also. Anahitas leben hat davon auch viel zu bieten; als Inderin, als Farbige (heutzutage würden wir von PoC) reden, kommt sie, aus sehr gutem Hause stammend gemeinsam mit ihrer Freundin, einer indischen Prinzessin, zur Schule nach England, und muss Rassismus erfahren. Ihre Liebe zu Donald Astbury steht daher unter keinem guten Stern. Ich fand diesen Teil des Romans sehr interessant: Indien war Teil des Empires, aber den Engländern komplett fremd. Ich konnte in diesen Teil des Romans wunderbar eintauchen, die Autorin schreibt bildhaft, atmosphärisch dicht und mit Liebe zum historischen Detail. Ach, und mit Liebe zu ihren Figuren! Egal ob gut oder böse, die Protagonisten sind alle für mich „echt“ und lebendig, und ich bin echt mitgerissen gewesen. Ich habe hier ja das Hörbuch gehört, und fand es wunderbar ruhig und stimmig vorgelesen. Simone Kabst hat eine sehr angenehme Erzählstimme, und kann facettenreich vorlesen. Wenn man wie ich nur beim Autofahren Hörbücher hört, bleibt es nicht aus, dass man etappenweise hört, und immer wieder Unterbrechungen einlegt, aber das hat hier nicht gestört – will sagen, ich bin immer wieder problemlos in die Story reingekommen, und war sofort wieder mittendrin. Und die Geschichte war lang (im Print knappe 600 Seiten, vorgelesen 16,5 Stunden!), also da ist viel passiert. Ja, mein Fazit: das war endlich mal wieder eine richtig tolle Geschichte, gut erzählt, mit großen Emotionen, spannenden Lebensgeschichten und tollen Settings (Indische Paläste! Englische Landsitze! Hollywoodflair!), für mich ein Volltreffer 😊. Vielen Dank ans Bloggerportal vom Randomhouse für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

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