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Rezension zu
Der Markisenmann

Spannend, lustig und die Gesellschaft reflektierend

Von: Buch und Ton
20.08.2022

Dass Autor Jan Weiler es versteht, ernste und durchaus zu hinterfragende Themen rund um die soziale Gesellschaft in schöne und immer wieder zum Schmunzeln anregende Geschichten zu verpacken, ist mittlerweile hinlänglich bekannt. Und doch wirft der Titel seines neuen Buches „Der Markisenmann“ schon vor dem Lesen der erste Seiten Fragen auf. Fragen, warum der Erfolgsautor seinem Buch nun gerade diesen Titel gegeben hat. Die Antwort ist so einfach wie genial – eine der Hauptfiguren des Buches, Ronald Papen, verkauft Markisen. Nicht sonderlich erfolgreich, aber das ist anfänglich auch erst einmal egal. Denn eben dieser Markisenmann hat eine Tochter, die er noch nie zuvor gesehen hat und die von ihrer Mutter unverhofft zu ihm abgeschoben wird. Und fortan wird der gesamte Alltag von Ronald Papen, sowohl privat als auch beruflich, komplett auf den Kopf gestellt. War er bislang wenig erfolgreich im Verkaufen von Markisen, so bekommt er durch seine Tochter, aus deren Ich-Perspektive das Buch zudem geschrieben ist, neue Ansätze, Ideen, Zuspruch und Unterstützung. „Der Markisenmann“ ist ein vielschichtiger Roman. Jan Weiler beschreibt nicht nur die Situation der Tochter, für die die erste Begegnung mit ihrem leiblichen Vater ein einschneidendes Erlebnis auf dem Weg zum eigenen Erwachsenwerden ist. Er blickt auch aus der Sicht des Vaters und Markisenverkäufers auf diese neue private und soziale Herausforderung, die plötzlich seine ganze Struktur der letzten Jahre, seine eingespielten Abläufe und sein Regelmäßigkeiten emotional und sozialkritisch auf den Kopf stellt. Aber Jan Weiler beschreibt auch die Entwicklungen, die beide Charaktere nehmen, sehr eindringlich und immer irgendwie auch mit Humor. Und so ist „Der Markisenmann“ ein eindrucksvolles Buch, das einen langen Anlauf brauchte, um letztlich seine Fertigstellung zu finden, das die Gesellschaft der Gegenwart aber durch den als Hauptfigur auserkorenen Markisenmann besser reflektiert, als man das vor dem Lesen der ersten Seite erwartet hätte.

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