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Rezension zu
München 72 - Der Tag, an dem die Spiele stillstanden.

tolles Buch, aber teilweise am Thema vorbei

Von: Claudias Bücherregal
19.08.2022

Aus den heiteren Spielen wurde am 05. September 1972 eine Tragödie. Die olympischen Spiele in München begannen ausgelassen und fröhlich und alle Warnungen wurden in den Wind geschlagen. Genau dies nutze eine radikale Gruppe aus, um einen Terroranschlag auf israelische Sportler zu verüben. Petra Mattfeldt war es wichtig die Geschehnisse aus verschiedenen Perspektiven zu schildern. Sie wählte dafür eine DDR-Sportlerin, einen israelischen Ringer, einen Polizisten, einen Reporter und einen Terroristen als Protagonisten aus. Chronologisch berichten sie aus ihrer jeweiligen Perspektive von den Spielen und dem Attentat. Ich fand die Idee sehr gut, diese verschiedenen Perspektiven zu wählen und am Ende des Romans berichtet die Autorin, welche Figuren frei erfunden und welche tatsächlich Beteiligten nachempfunden wurden. Ich habe das Buch innerhalb von zwei Tagen gelesen, weil es sehr flüssig geschrieben ist, aber leider haben mich zwei Aspekte gestört. Zum einen denke ich, dass teilweise etwas Tiefe fehlte. Bei fünf Perspektiven und ca. 300 Seiten Buchstärke bekommt jede Figur nur Raum von durchschnittlich 60 Seiten. Vielleicht war das ein bisschen zu wenig. Was ich aber besonders schade finde ist, dass das Attentat selber nur sehr wenig thematisiert wird. Zunächst werden die Figuren vorgestellt, es wird von den ersten Tagen der Olympiade berichtet und es wird ein zweiter Handlungsstrang aufgebaut. Das hat mir alles zugesagt, aber für das eigentliche Thema blieben dann nur knapp 150 Seiten und gefühlt war nach dem Ende des Anschlags, dieses Kapitel schnell erledigt, der zweite Handlungsstrang wurde zu Ende gebracht und das Buch war beendet. Fazit: Obwohl ich das Buch wirklich gerne gelesen habe, war es mir für all‘ die Figuren und den zweiten großen Handlungsstrang zu kurz. Es fehlte Platz für das eigentliche Thema, um dieses intensiver zu präsentieren. Daher kann ich leider nur 3,5 Sterne vergeben, auch wenn ich es toll finde, dass die Autorin sich diesem Thema gewidmet hat und ich vor allem die Einblicke in die dilettantische Sicherheitspolitik sehr aufschlussreich fand.

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