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Rezension zu
Das versunkene Dorf

Ein psychologisch sehr fein konstruierter Krimi

Von: MarcoL
16.08.2022

Noémie Chastain, Kommissarin in der Drogenabteilung der Pariser Einsatzgruppe „Bastion“, wird bei einem Einsatz schwer verletzt. Ein Schuss mit einer Schrottflinte in ihr Gesicht ändert ihr Leben von Grund auf. Auch wenn die Genesung voranschreitet, so bleiben nicht nur äußerliche Narben zurück. Das schöne Antlitz bleibt für den Rest ihres Lebens entstellt – und damit muss sie klarkommen, was ziemlich schwierig wird. Das Trauma sitzt tief, ihr Lebensgefährte verlässt sie umgehend, und ihr Chef setzt sie aufs Abstellgleis, um seine Mitarbeiter zu schützen. Diese sollen sich durch Noémies Aussehen nicht in ihren oftmals gefährlichen Einsätzen einschüchtern lassen. In der tiefen Provinz soll sie ein Kommissariat überwachen, um festzustellen, ob dieses überhaupt noch benötigt wird. Aber für Noémie, die letztendlich diesen verächtlichen Job übernimmt, nur um eines Tages wieder zurück in ihre geliebte Großstadt zu gelangen und an ihre Arbeit anknüpfen kann, verändert sich in diesem Monat doch einiges. Just an ihrem letzten Tag im Dorf Avalone, welches 25 Jahre zuvor einem Staudammprojekt weichen musste, und ein paar Kilometer weiter neu aufgebaut wurde, wird eine Leiche entdeckt. Und es wäre nicht Noémie, und ihre Liebe zu ihrem Beruf, um nicht sofort mit den Ermittlungen zu beginnen. Und diese führen in die Vergangenheit des Dorfes und der Menschen, die dort in einer Pseudoidylle miteinander zu leben versuchen. Der Krimi ist ein Pageturner, spannend und gut geschrieben vom ersten bis zum letzten Buchstaben. Auch wenn das Ende vielleicht etwas zu hinausgezögert wurde mit mehr als einer überraschenden Wendung (aber auch in einer gewissen Weise vorhersehbar). Was mir besonders gut gefallen hat ist die Entwicklung und Gestaltung der Charaktere. Diese kommen absolut authentisch rüber, zeigen ihr menschliches Wesen mit allen Vor- und Nachteilen. Es gibt keine Superhelden, auch nicht bei den Einsatzgruppen. Dem Autor ist es gelungen, einen psychologisch sehr gut aufgearbeiteten #Krimi zu verfassen, der einen nicht mehr loslässt (und mich auch abseits der Lektüre zeitweise in meinen Gedanken verfolgte). Der Ort Avalone samt dem Staudamm ist fiktiv, allerdings eingebettet in eine reale Landschaft mit existierenden Ortsnamen im Süden Frankreichs. Ganz große Leseempfehlung für alle Freunde von Krimis und Spannungsliteratur.

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