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Rezension zu
Zimtschnecken zum Frühstück

Viele Schwedenliebe mit kleinen Schwächen

Von: glimrende
02.08.2022

STOCKHOLM, SCHULE, FAMILIEN- UND BEZIEHUNGSPROBLEME Eigentlich liebt Clara ihren Job als Lehrerin in Stockholm und ihre Familie. Beide machen es ihr jedoch gerade nicht leicht. An der Schule kämpft Clara gegen verstaubte Ansichten und verknöcherte oder alternativ unmotivierte Kolleg*innen. In der Familie hat Clara das Gefühl, dass sie sich zwischen ihrer entscheidungsunwilligen Mutter, dem gleichgültigen Vater und ihrer flippigen und verantwortungslosen Schwester aufreibt. Einen Lichtblick gibt es, denn plötzlich taucht ihre erste große Liebe, von der sie einst für eine Freundin verschmäht wurde, wieder in ihrem Leben auf. Und scheint einem Neuanfang nicht abgeneigt. Oder passt ausgerechnet der erste mitten im Leben stehende Lover ihrer kleinen Schwester viel besser zu Clara? STOCKHOLM Das Setting in Schweden bzw. Stockholm war ganz meins. Ich liebe alles Nordeuropäische und freue mich immer, eine Geschichte vor diesem Hintergrund zu lesen. An „Zimtschnecken zum Frühstück“ hat mir besonders gut gefallen, dass die Autorin einen eher ungeschönten Einblick in den schwedischen Alltag gegeben hat. Denn auch dort ist nicht alles Gold was glänzt. Familie und der Kollegenkreis können nerven und Stockholm im Übergang zwischen Winter und Frühjahr ist keine Postkartenidylle. Dieser realistische Blickwinkel hat mir gut gefallen. SCHULE Auch diesen Aspekt von „Zimtschnecken zum Frühstück“ fand ich grandios. Denn ich habe beim Lesen bei jeder Zeile gemerkt, dass Sara Molin im echten Leben als Lehrerin arbeitet und genau weiß, wovon sie schreibt. So konnte ich ihre Frustration mit den an alten Mustern hängenden Kolleg*innen und dem unvermeidlichen „große Klappe, nix dahinter“-Kollegen absolut nachvollziehen. Irgendwie beruhigend zu lesen, dass selbst im fortschrittlichen Skandinavien das Schulsystem Frustrationspotential birgt. Ich habe mich beim Lesen jedes Mal gefreut, wenn der Schulalltag im Fokus stand. Denn das war sowohl unterhaltsam als auch lehrreich. FAMILIEN- UND BEZIEHUNGSPROBLEME Dieser Teil des Buchs war für mich tatsächlich der Schwächste. Die Familiendynamik war hier weniger das Problem, denn von den Eheproblemen von Claras Eltern und den Missverständnissen mit ihrer kleinen Schwester zu lesen, fand ich spannend. Eher nervig war hingegen alles, was mit Claras Liebesleben in Zusammenhang stand. Zum einen, weil ich es nicht fassen konnte, wie doof sich diese so intelligente Frau in diesem Bereich anstellt. Viel schwerer wog für mich eine andere Sache: dass so viele Probleme in Claras Liebesleben durch einfache Kommunikation hätten vermieden werden können. Ich hätte Clara am liebsten geschüttelt und ihr zugerufen: „Mach doch den Mund auf und frag nach!“ Statt zu spekulieren und zu vermuten. Das hat mich richtig wütend gemacht. FAZIT Ihr seht, „Zimtschnecken zum Frühstück“ lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück. Das Setting in Stockholm und die Schilderungen des Schulalltags fand ich grandios. Alles rundum Claras Liebesleben hingegen war anstrengend. Schade, denn ohne dieses Manko hätte die Geschichte zu einem Highlight werden können.

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