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Rezension zu
Ein Zug voller Hoffnung

Lebendige Geschichte

Von: Buchwoerter
30.07.2022

EIN ZUG VOLLER HOFFNUNG In Italien schlug der preisgekrönte Roman "Ein Zug voller Hoffnung" hohe Wellen und konnte viele Leser:innen begeistern. Eins steht fest: Viola Ardone verkörpert mit ihrem Roman eine lebendig-historische Geschichte, die genau richtig für ruhige Lesemomente ist. I N H A L T: Der 7-jährige Amerigo wächst unter ärmlichen Verhältnissen bei seiner Mutter in Neapel auf. Es ist 1946 und der Zweite Weltkrieg ist gerade überstanden. Um ihrem Sohn ein gute Zeit zu ermöglichen, nimmt Amerigos Mutter das Angebot einer Wohltätigkeitsorganisation an: Kinder werden mit dem Zug in das wohlhabende Norditalien geschickt. Dort fehlt es ihnen an nichts. In Amerigos neuem Zuhause auf Zeit lebt es sich anders, er entdeckt seine Liebe zur Musik und erlangt Schulbildung. Nach einem knappen Jahr kehren die Kinder zurück in ihre Familien, doch plötzlich scheint das Leben in Neapel und seine Mutter Amerigo völlig fremd. M E I N U N G: Viola Ardone greift einen historischen Umstand der italienischen Nachkriegszeit literarisch auf. In Italien wurden fast 10.000 Kinder aus dem ärmlichen Süden in den wohlhabenden Norden verschickt, um ihnen ein sorgenfreies Leben auf Zeit zu ermöglichen. Die Verschickung verläuft jedoch nicht immer glücklich und stellt eine große Herausforderung für die Kinder und der Familie dar. Das Gefühl, Skepsis und die Zerrissenheit von Kindern und Eltern stellt Ardone phantastisch dar. Auf dem Bahnsteig ist es strubbelig: es wird geschrien, gelacht, gesungen und geweint. Einige Vorurteile halten sich hartnäckig. Der 7-jährige Amerigo erzählt aus seiner Perspektive die Landverschickung. Mit der Zeit wächst seine kindliche Sicht zu einer erwachsenen heran. Amerigo ist ein äußerst sympathischer Protagonist, der das Herz am rechten Fleck hat. Das Heranwachsen vom naiven Kind zum gestanden, zweifelnden Erwachsenen gefielen mir gut. "Ein Zug voller Hoffnung" ist ein Roman in dem man sich als Leser:in fallen lassen, mitfiebern und fühlen kann. Viola Ardone schreibt unaufgeregt, einfühlsam und ruhig von den Landverschickungen des Jahres 1946 und widmet sich literarisch einer historischen Begebenheit.

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