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Rezension zu
Farm der Tiere

"Farm der Tiere" - George Orwell

Von: Lettersonsheets
28.07.2022

Alle Tiere sind gleich, aber manche Tiere sind gleicher als andere. (S. 122) Georg Orwells Klassiker „Farm der Tiere“ (englischer Titel „Animal Farm. A Fairy Story“) aus dem Jahre 1945 kann als zeitlos und hochgradig aktuell bezeichnet werden, indem die Tiere einer Farm die Herrschaft über diese übernehmen. Sie stellen Gebote auf, die ein Zusammenleben harmonisch und konfliktfrei gestalten sollen, jedes Tier bekommt Aufgaben zugewiesen, bekommt einen Anteil des Futters, kann sogar lesen lernen. So schön so gut, würde nicht ein Schwein namens Napoleon mitsamt seinen Hunden langsam die Herrschaft übernehmen, die Gedanken und Meinungen der Hofbewohner beeinflussen und kontrollieren – bis am Ende das oberste Gebot gebrochen wird: die Zusammenarbeit mit Menschen, die den einstigen Doktrinen „Vier Beine gut, zwei Beine schlecht“ widersprechen. Der Umgang der Tiere unter- und miteinander wird grober und brutaler, wer am Ende als Monster bezeichnet werden kann, ist unklar – sind es die Menschen, die Tiere töten, oder die Tiere, die Menschen töten? Und so endet die Geschichte mit folgenden Satz: „Die Geschöpfe draußen sahen von Schwein zu Mensch, von Mensch zu Schwein und wieder von Schwein zu Mensch, aber es ließ sich schon nicht mehr sagen, wer was war.“ (S. 127f.) In Orwells kurzer, aber sehr einprägsamer Geschichte, wird ein Szenario gezeigt, dass mit vielen verschiedenen historischen Gegebenheiten und Personen verglichen werden kann. Die Übernahme von Macht, die Kontrolle der Meinungen und Gedanken, Machtausübungen und Machtkontrollen über „schwächere und minderwertige“ Tiere sind einige der Themen, die in diesem als Märchen kategorisierten Buch angesprochen werden. Es ist eine kritische Stimme gegenüber totalitären und unterdrückenden Systemen, die die Freiheit jedes einzelnen Menschen bzw. Tieres einschränkt. Der Sprachstil ist demnach satirisch und zynisch, wodurch die Erzählung ihre eigene Dynamik und ihren eigenen Humor entwickelt – vor allem durch die (ver-)menschliche Darstellung und Beschreibung der Eigenheiten der einzelnen Tiere: das arbeitstüchtige Pferd Boxer, die eitle und selbstverliebte Stute Mollie oder die hinterlistigen und gewieften Schweine. Eine Geschichte für alle, die in kurzer Zeit einen großartigen Klassiker lesen wollen, der satirisch und zynisch gegen Machtdiskurse und Machtverhältnisse ausspricht.

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