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Rezension zu
Das Geheimnis von Ardmore Castle

Geheimnisvoller, spannender Roman mit Bezug zur schottischen Geschichte

Von: Fanti2412
26.07.2022

Ivy Ferguson ist Versicherungsdetektivin in London und wird auf die Isle of Skye geschickt, um dort die Echtheit eines wertvollen alten Sekretärs eines Antiquitätenhändlers zu prüfen. Mit gemischten Gefühlen reist sie auf die schottische Insel, denn dort ist sie aufgewachsen und ihre Eltern leben immer noch dort. An ihre Kindheit hat sie allerdings nicht die schönsten Erinnerungen und besonders das Verhältnis zu ihrem Vater ist immer noch schwierig. Sie nimmt zur Tarnung einen Job auf Ardmore Castle an und soll dort Antiquitäten schätzen und bewerten, die zur Erhaltung des Schlosses verkauft werden sollen. Der Schlossherr Ross MacKenzie ist ihr allerdings keine große Hilfe und verweigert ihr fast jede Auskunft. Sein Neffe Calum ist allerdings für Ivys Hilfe dankbar und unterstützt sie. Dabei kommen die beiden sich näher. Dann stößt Ivy aber bei ihren Recherchen auf ein altes Geheimnis, das alles verändern könnte. In diesem Roman verknüpft Constanze Wilken ihre fiktive Geschichte in der Gegenwart mit historischen Ereignissen. Sie greift hier die Thematik der Highland Clearances und die Geschichte der Crofter auf, die sich beginnend im späten 18. bis ins 19. Jahrhundert abgespielt haben. Die Crofter, Kleinbauern, wurden vertrieben, weil die Gutsherren das Land an Schafzüchter geben wollten. Der Ertrag mit der Schafswolle stieg an und so machten auch die Gutsherren mehr Ertrag. Die Crofter wurden in karge Küstenregionen vertrieben oder sogar zwangsweise nach Kanada umgesiedelt. In immer wieder eingeschobenen Kapiteln wird die Geschichte einiger Crofter-Familien erzählt und damit wird die Verbindung zwischen den Vorfahren von Ivy und Calum und Ross MacKenzie hergestellt und erklärt die bis heute andauernde Ablehnung der MacKenzies durch Ivys Vater. Ich fand diese historischen Ereignisse sehr spannend und habe dazu noch einiges im Internet nachgelesen. In der Gegenwart habe ich Ivy gerne auf die Isle of Skye begleitet. Die Autorin beschreibt diese Insel, die größte der inneren Hebriden vor der Westküste des schottischen Festlands im Atlantik, so bildgewaltig, dass ich sie vor meinem inneren Auge erleben konnte, das Meer in den bergigen, zerklüfteten Küsten tosen hörte und den Wind fast spürte. Ivy besucht ihre Eltern, die neben der Schafzucht auch noch Ferienwohnungen vermieten, wo Ivy während ihres Aufenthalts wohnen kann. Schnell wird klar, dass Ivys Mutter sehr sympathisch ist und durch das schwierige Verhältnis zwischen Ivy und ihrem Vater förmlich zwischen zwei Stühlen sitzt. Auch Calum war mir schnell sympathisch während ich lange nicht einschätzen konnte, warum der alte, kranke Schlossherr Ross so grantig ist. Das erklärt sich dann später im Verlauf. Ivys betreibt ihre Recherchen heimlich, damit ihre Tarnung nicht auffliegt, wird nach einiger Zeit von ihrem Vorgesetzten in der Versicherung zeitlich aber unter Druck gesetzt, so dass sie schließlich eine Entscheidung treffen muss, die durch ihre zart aufkommende Beziehung mit Calum beeinflusst wird. Die Geschichte ist durchgängig spannend, denn Ivy deckt nach und nach ein altes Geheimnis auf, in dem ein ungeklärter Todesfall eine Rolle spielt. Durch die Einschübe der Kapitel in der Vergangenheit, die für sich genommen auch sehr fesselnd sind, wird der Spannungsbogen ständig hoch gehalten und gegen Ende sogar noch gesteigert. In ihrem Nachwort berichtet Constanze Wilken von ihren Recherchen zum Roman und erläutert, dass Ardmore Castle zwar fiktiv aber angelehnt an Dunvegan Castle und Armadale ist. Auch einige Schauplätze sind real während der Clan der MacKenzies fiktiv ist, es dort aber zwei reale Clans gegeben hat. Die Ausführungen runden das Leseerlebnis noch einmal schön ab. „Das Geheimnis von Ardmore Castle“ ist ein wunderbarer, packender und fesselnder Roman mit toll recherchiertem historischen Hintergrund und einer Mischung aus Familiengeheimnis, Liebesgeschichte und einer wirklich spannenden Handlung! Ich kann diesen Roman nicht nur Schottland-Liebhabern ans Herz legen! Fazit: 5 von 5 Sternen

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