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Rezension zu
Der Salzpfad

Der Weg ist das Ziel

Von: Dr. Tobias Kallfell
21.07.2022

Raynor Winn und ihr Mann Moth müssen zwei harte Schicksalsschläge hinnehmen: Zuerst verlieren sie ihr Haus, dann wird bei Moth noch eine neurodegenerative Krankheit mit tödlichem Ausgang diagnostiziert. Und was machen die beiden? Sie lassen sich nicht unterkriegen, sie hadern nicht mit ihrem Schicksal, sondern sie werden aktiv. Sie wandern den 1014 km langen South West Coast Path, und zwar mittellos und obdachlos, nur mit zwei Rucksäcken und einem Zelt ausgestattet. Davon berichtet Raynor Winn in ihrem autobiographischen Bericht „Der Salzpfad“. Allerdings darf man in diesem Buch nun keinen Reisebericht erwarten. Hintergründe zu den Orten oder Beschreibungen der Landschaft stehen nicht im Zentrum, nur ab und zu werden ein paar Fakten in den Erlebnisbericht integriert. Stattdessen geht es vielmehr darum, wie sich Raynor und Moth mit ihrem Schicksal arrangieren und versuchen, das Beste daraus zu machen. Es ist ein sehr persönliches Buch. Die Autorin berichtet sehr authentisch und offenherzig von den alltäglichen Sorgen, aber auch von den Momenten, die Kraft spenden. Und das Gefühl der Freiheit ist durchaus inspirierend, ab und zu hätte ich mir beim Lesen gerne selbst meine Wanderschuhe geschnappt und wäre losgewandert. Und man entwickelt während dieser abenteuerlichen Reise viel Mitgefühl für die beiden. Vor allem der Beginn der Wanderung ist beschwerlich, die Körper der beiden müssen sich erst an die Strapazen gewöhnen. Moth leidet aufgrund seiner Krankheit ständig an Schmerzen und Muskelsteifheit, es ist beeindruckend, wie er sich gegen seine Diagnose stemmt. Die Wanderung wird begleitet von steten Geldproblemen, von Hunger, aber auch von Momenten der Gastfreundschaft und vom Gefühl der Verbundenheit zwischen den Backpackern. Der Kampf gegen das Wetter und die kalte Jahreszeit setzt den beiden zu. Für beide ist es herausfordernd, jeden Tag aufs Neue einen Schlafplatz zu finden, und darauf zu hoffen, von den Mitmenschen in Ruhe gelassen zu werden. Für mich ein lesenswertes Buch, das mir auch vor Augen geführt hat, dass man nicht viel benötigt, um glücklich zu sein. Und ich war tiefbeeindruckt davon, wie Raynor und Moth mit ihrer Situation umgehen, und wie mutig und optimistisch sie sich in dieses Abenteuer stürzen. Fazit: Ein lesenswerter Erlebnisbericht, bei dem das Schicksal von Raynor und Moth und ihr Umgang mit Rückschlägen im Zentrum stehen. Eine inspirierende Lektüre, die ich gern weiterempfehle. Ich gebe 4 Sterne, weil sich im Laufe des Berichts doch einiges wiederholt.

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