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Rezension zu
Flug 416

Spannend von Anfang an, aber mit Luft nach oben

Von: J. Löwe
14.07.2022

Bei dem Thriller “Flug 416” handelt es sich um den Debütroman der ehemaligen Flugbegleiterin T. J. Newman. Er erschien im Mai 2022 beim Goldmann-Verlag und umfasst 416 Seiten. Inhalt: Dem Piloten Bill Hoffman, seiner Crew und den Passagieren des Coastal-Airways-Flugs 416 steht ein Flug von Los Angeles nach New York bevor. Alles scheint wie immer, bis Bill nach dem Start einen Anruf erhält. Am anderen Ende der Leitung spricht ein Entführer, der Bill’s Frau sowie die beiden Kinder festhält und Bill vor die Wahl stellt: Entweder bringt er das Flugzeug mit 149 Menschen an Bord zum Absturz oder seine Familie wird sterben. Mit an Bord ist ein Komplize, doch Bill weiß nicht, wer dieser ist. Trotz eindringlicher Warnung davor, sich jemandem anzuvertrauen, schafft es Bill seine Crew in Kenntnis zu setzen, was jedoch nicht ohne Folgen bleibt… Meine Meinung: Der Thriller baut von Anfang an Spannung auf und zu Beginn scheint der Ausgang total offen zu sein. Allerdings hatte ich recht schnell eine Vermutung, wie das Ganze in etwa enden könnte - zumindest hatte ich da so ein Bauchgefühl. Die Erzählgeschwindigkeit und den Schreibstil empfand ich als angenehm, vor allem wenn man bedenkt, dass es sich hier um einen Debütroman handelt. Besonders gelungen fand ich den regelmäßigen Wechsel zwischen verschiedenen Perspektiven. Als Leser erfuhr man somit abwechselnd etwas über das aktuelle Geschehen im Flugzeug, beim Entführer und Bill’s Familie sowie über das Vorgehen bei den Ermittlern des FBI. Zudem wurden immer wieder Rückblenden eingebaut, die Auszüge aus der Vergangenheit von u.a. dem Entführer und Bill zeigen. Dadurch, dass Bill im Buch jedoch sehr schnell seine Crew-Mitglieder einweihen kann, wird, so finde ich, direkt am Anfang schon etwas Spannung herausgenommen. Auch das FBI kommt meiner Meinung nach etwas zu schnell voran. Was mir beim Lesen selbst erst gar nicht aufgefallen ist, sondern erst im Nachgang beim Schreiben dieser Rezension: Die Geschichte unterhält, wenn man vieles nicht hinterfragt. Ich habe erst im Nachhinein angefangen ein bisschen was zu hinterfragen und so empfand ich die Story beim Überdenken stellenweise schon etwas flach, weit hergeholt und etwas unrealistisch. Irgendetwas, auch wenn ich nicht genau weiß, was es ist, fehlte mir. Auch die Gefühle der Passagiere, der Crew-Mitglieder und der Baseball-Spieler im Stadion erscheinen etwas unpassend. Ich selbst wäre in einer solchen Situation (immerhin schwebt man in Lebensgefahr) vermutlich am “Hyperventilieren”, hätte panische Angst und könnte eher weniger die Fassung bewahren. Ich könnte mein Schicksal nicht so leicht annehmen, so wie es diese Menschen im Buch scheinbar tun. Was mir auch zum Schluss nicht ganz klar wurde: Warum wurde ausgerechnet Bill und seine Familie ausgewählt? War das Zufall? Wie sind die Entführer auf ihn gekommen? Hier hätte man sicherlich auch noch ein bisschen ausbauen können. Fazit: Das Buch bietet meiner Meinung nach gute Unterhaltung und Spannung, solange man nicht allzu viel hinterfragt. Das Ende hätte ich mir vermutlich etwas anders vorgestellt. Trotz der Kritikpunkte habe ich das Buch nur ungern beiseite gelegt. Ich wollte unbedingt wissen, wie es ausgeht und habe es daher recht zügig durchgelesen. Ich vergebe 4 von 5 Sterne :)

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