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Rezension zu
Bella Donna. Die Herrin von Mantua

Spannung gibts erst gegen Ende

Von: Bücher in meiner Hand
11.07.2022

Nach dem ersten Band der "Bella Donna" bzw. "Die Töchter Italiens"-Trilogie war ich sehr begeistert (eins meiner 2021-Jahreshighlights) und freute mich auf die vorliegende Fortsetzung - die man übrigens auch ohne Vorwissen des ersten Bandes gut lesen kann. Camilla del Giocondo (genannt Calla) und Samuele Bellani lieben einander, doch die Standesunterschiede sind zu gross, weswegen sich die beiden nur heimlich treffen können. Als Unerwartetes geschieht, fliehen die beiden aus Florenz und arbeiten fortan beide am Hof von Isabella d'Este, der Herzogin von Mantua. Samuele, Erbe des Florenzer Kosmetikhauses Bellanis, mischt Cremen, Salben und allerlei andere Schönheitsmittel zusammen und möchte Calla heiraten. Calla dachte bisher zwar auch, dass sie Samuele liebt, doch sie hat einen geheimen Wunsch, den sie Samuele erzählen möchte, aber sie verpasst den richtigen Zeitpunkt und zudem ist sie sich bald ihrer Liebe zu ihm nicht mehr so sicher. Calla fühlt sich nach einem Vorfall immer mehr bedroht, was sie erst noch für sich behält, doch die Gefahr wird immer grösser. Bis Calla endlich herausfindet, wer dahinter steckt, schweben einige andere Personen in Lebensgefahr. An dieser Stelle wird der Roman spannend, leider erst jetzt, denn bis dahin, also fast bis zum Ende, plätschert die Geschichte ein bisschen vor sich hin, auch wenn viel passiert. Ein bisschen Dramatik hier, ein bisschen knisternde Atmosphäre da, aber leider keine durchgehende Spannung. Ich hätte es besser gefunden, wenn das, was Isabella am Ende schildert, schon früher, gerne häppchenweise, erzählt hätte. So bleibt Isabella eine launische Frau, bei der niemand weiss, ob man ihr trauen kann oder nicht. Die Gründe für die diversen Anschläge und die Täterschaft derselben werden erst am Ende bekannt, für mich kam das ziemlich unerwartet. Da hätte ich gerne früher schon Andeutungen erfahren, damit ich den Roman spannender empfunden hätte. So wusste ich nur, dass einige Leute in Gefahr waren, einige eine konfuse Rolle spielten und es zum Teil um ein Bild ging, um das sich Legenden ranken. Mir fehlte darin der rote Faden, der sich erst am Ende, bei Isabellas Rede und noch später, zeigte. Samuele, in seinem Arbeitswahn alles vergessend, fand ich gut dargestellt, auch Federico, der als Sohn von Isabella d'Este seinen Platz nicht gefunden hat und obwohl oft grossspurig daherkommend, zutiefst unsicher und unglücklich ist. Calla, die oft sofort sagt, was sie denkt, fand ich in einem Punkt, nämlich, dass sie Samuele aus ihrem Herzen oft aussperrte, nicht so glaubwürdig. Morgantino nervte mich praktisch immer - aber ich glaube der Autorin, die für genaue Recherchen bekannt ist, dass Hofnarren genauso sein müssen, wie sie Morgantino gezeichnet hat. Fazit: "Die Herrin von Mantua" kommt leider bei weitem nicht an die "Die Schöne von Florenz" heran. Am Ende macht zwar alles Sinn, aber da sehr vieles viel zu lange in der Schwebe ist, empfand ich diesen historischen Roman stellenweise langatmig. 3.5 Punkte.

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