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Rezension zu
Das Lachen und der Tod

Das Lachen und der Tod

Von: Seehase1977
15.07.2015

Klappentext: Der niederländische Komiker Ernst Hoffmann wird 1944 in einem Viehwaggon mit anderen Verfolgten in ein Konzentrationslager in Polen gebracht. Um seine Mitgefangenen vor der endgültigen Verzweiflung zu bewahren, unterhält er sie abends mit Witzen. Als der deutsche Lagerkommandant davon erfährt, will er Hoffmann dazu bringen, vor den SS-Leuten als Kabarettist aufzutreten. Erst weigert sich der Komiker, doch dann verspricht ihm der Lagerkommandant, eine bestimmte Frau am Leben zu lassen… Zum Inhalt: Ernst Hoffmann, ein niederländischer Komiker und Halbjude wird 1944 zusammen mit vielen anderen Juden in einem Viehwaggon in ein polnisches Konzentrationslager deportiert. Während der Fahrt voller Strapazen und Leid lernt er Helena kennen und – trotz der Kürze der Zeit – auch lieben. Gleich nach der Ankunft im KZ beginnt der Kampf ums Überleben. Ernst und Helena werden getrennt und wissen nicht, ob sie sich jemals wieder sehen werden. Um das Leid seiner Mithäftlinge zu lindern und um ihren Lebenswillen zu erhalten, tritt Ernst jeden Abend in seiner Baracke als Komiker auf. „Jeden Tag ein Lacher“, diese Aussage macht sich Hoffmann zum Leitspruch. Seine Auftritte, der Gedanke an Helena und die Hoffnung, sie wieder zu sehen, halten Ernst trotz schwerer Krankheit und den vielen Gefahren im Lager am Leben. „Das Lachen und der Tod“ von Pieter Webeling ist, so könnte man meinen, eines von vielen Büchern über den Holocaust. Doch dieses ist anders, denn das grausame Stück deutscher Geschichte wird aus einem völlig neuen Blickwinkel, nämlich aus der Sicht des Komikers Ernst Hoffmann erzählt. Humor und Komik? Ist das im Zusammenhang mit dieser schrecklichen und menschenunwürdigen Thematik überhaupt möglich und angebracht? Dem Autor ist dies jedenfalls hervorragend gelungen ohne die Grausamkeit und das unvorstellbaren Leid der Menschen damals in Frage zu stellen. Webeling schreibt mit viel Ironie und bringt den Leser stellenweise tatsächlich zum Lachen, schafft es fasst im nächsten Satz, dass eben jenes dem Leser aufgrund schonungsloser und detaillierter Schilderungen des Grauens und der menschenunwürdigen Zustände, sofort im Halse stecken bleibt. „Das Leben und der Tod“ ist ein großartiges Buch über das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte. Ein Buch voller Brutalität, Fassungslosigkeit und Leid, aber auch eines voller Hoffnung und Liebe das zeigt, dass Lachen Leben retten kann. Ein Buch das mal wieder deutlich macht, wie wichtig es ist, gegen Rassismus und Antisemitismus zu kämpfen, damit so etwas nie wieder, egal wo auf der Welt, passieren wird. Keine leichte Lektüre, aber eine Leseempfehlung von mir.

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