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Rezension zu
Das Gotteshaus

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Spannende Story mit überraschenden Entwicklungen

Von: Axel Schön
26.06.2022

Jack Brooks ist Pfarrerin in einem Problembezirk der englischen Stadt Nottingham und alleinerziehende Mutter. Durch verschiedene Umstände und eigentlich gegen ihren Willen versetzt die Kirche sie in das kleine Dorf Chapel Croft. Damit wird auch ihre Tochter Flo, grundsätzlich eigentlich ein recht bodenständiges und unkompliziertes Mädchen, trotzdem ein erfrischend typischer Teenager, komplett aus ihrer Umgebung und ihrem Freundeskreis gerissen. Die ersten Probleme, die der Umzug mit sich bringt (ein schiefes, renovierungsbedürftiges Cottage als Unterkunft, kein Handy- und Fernsehempfang, etc.), erweisen sich jedoch bald als Kleinigkeiten, denn nach und nach müssen die beiden realisieren, dass ihnen von Seiten der Dorfgemeinschaft größtenteils Ablehnung entgegenschlägt und sich viele Einwohner seltsam und geheimnisvoll verhalten. Was haben sie, was hat das Dorf zu verbergen? Was hat es mit den „brennenden Mägdelein“ auf sich? Schlägt hier nur die teils historisch bekannte, teils nur hinter vorgehaltener Hand weitergegebene Vergangenheit ihre Wellen bis in die Gegenwart oder spielen auch aktuelle Ereignisse eine Rolle? Warum zum Beispiel hat sich der vorherige Pfarrer wirklich erhängt? Nach und nach verkomplizieren sich die Dinge, Jack und Flo sehen sich Drohungen und sogar Angriffen ausgesetzt. Sie haben nur zwei Alternativen: Flucht zurück oder Licht ins Dunkel bringen. Doch auch Jack selbst wird dabei immer häufiger von ihrer Vergangenheit eingeholt. Die Geschichte beginnt locker, flüssig, hält jedoch schon bald die ersten kleinen Überraschungen bereit. Langsam baut sich eine spannende, düstere Stimmung auf, und oft genug erweisen sich vermeintliche Gedankengänge beim Lesen als in die Irre führend und sich in eine ganz andere Richtung entwickelnd. Fast unmerklich verknüpfen sich Schicksale, Handlungen und deren Folgen von früher und jetzt - mit immer neuen Erkenntnissen und Hinweisen steuern alle Beteiligten unaufhaltsam auf das spannende und einmal mehr überraschende Finale hin. C.J. Tudor zeichnet die Charaktere interessant, aber realistisch, arbeitet mit vielen Szenenwechseln und tollen Cliffhangern an den Kapitel-Enden, so dass man immer weiter lesen möchte. Mit gekonnter Leichtigkeit spricht die Autorin wie nebenbei aber auch schwierige gesellschaftspolitische und typisch menschliche Probleme an, ebenso die Sorgen und Probleme einer Teenagerin auf der einen und ihrer Mutter auf der einen Seite. „Das Gotteshaus“ ist eine spannende, intelligent gestrickte Geschickte, die viele Überraschungen bereithält. Gut zu lesen enthält es neben der vordergründig erzählten Story auch eine ganze Menge Melancholie über die Endlichkeit, das menschliche Böse, unser Streben nach Liebe und Geliebt werden sowie die Willkür des Lebens. Und endet schließlich mit einer letzten atemberaubenden Erkenntnis für den Leser …

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