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Rezension zu
Die Entdeckung der Unendlichkeit

Unendlich Faszinierend - Die Entdeckung der Unendlichkeit

Von: Hermia
19.06.2022

Ich habe lange überlegt, ob ich mich wirklich an „Die Entdeckung der Unendlichkeit“ von Aeneas Rooch heranwagen sollte. Denn obwohl ich ein Grundinteresse an Mathematik, und auch dessen Geschichte, habe und gerne lese, hat mich ein 400seitiges Buch über dieses komplexe Thema erst einmal abgeschreckt. Werde ich überhaupt etwas verstehen? Kann mich dieses Thema wirklich fesseln, oder werde ich mich zu Tode langweilen? Diese Fragen haben mich eine ganze Zeit lang beschäftigt, bis ich mich dazu entschied es auf einen Versuch ankommen zu lassen. Und ich habe es nicht bereut! Das Buch ist in drei Teile eingeteilt. Dabei befasst sich der erste mit der Person Georg Cantor und seinen Forschungen und Entdeckungen rund um die Unendlichkeit. Der zweite Teil dreht sich hauptsächlich um David Hilbert und seinen Versuch der Mathematik ein neues, völlig widerspruchsfreies Fundament zu schaffen. Der dritte Teil beschäftigt sich mit den Grenzen der Mathematik und der Antwort auf eine Frage, die sich durch alle drei Teile des Buches zieht. Beim Durchblättern der Seiten, wuchs des Öfteren die Furcht in mir, bestimmte Graphiken oder Rechenaufgaben, die sich in folgenden Kapiteln ankündigten, nicht verstehen werden zu können, jedoch wurde ich jedes Mal eines Besseren belehrt. Sachverhalte werden sehr einfach und einprägsam erklärt (außerdem wirft der Autor gerne mit großen Wörtern wie „fatal, grotesk oder bahnbrechend“ um sich – ich dachte das wäre erwähnenswert). Dabei kommt es oft zu vielen Wiederholungen, die in anderen Büchern vielleicht störend, hier aber gut und wichtig sind, um das bereits Gelesene nicht wieder zu vergessen und mit dem neuen Wissen verknüpfen zu können. Manche Erklärungen waren nämlich auf den ersten Blick so abstrakt, dass ich sie ein paar Mal lesen musste, um ihre Bedeutung erfassen zu können. Was mir besonders gut gefallen hat ist der übersichtliche Aufbau der Kapitel, die oft durch Illustrationen oder Fotos ergänzt werden. Diese waren oft eine große Hilfe beim schnellen Verstehen des Texts. Einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen hat die „Nerd-Zone“ erlangt. Sie ist durch eine gestrichelte Linie vom Rest des Texts abgetrennt und für das Verständnis der Kapitel nicht notwendig. Wer jedoch mehr Informationen zu den besprochenen Themen möchte, der kann hier ausführliche Erklärungen oder zusätzliche Funfacts finden. Diese Idee hat mir sehr gut gefallen! Abschließend kann ich sagen, dass das Buch keinesfalls ausschließlich für Mathe-Nerds geeignet ist. Mir hat es sehr gut gefallen, und obwohl ich alle paar Kapitel eine „Gehirnentspannungspause“ einlegen musste, ist es wohl eines der Sachbücher, die ich bis jetzt am schnellsten durchgelesen habe. Der Autor hat einen fantastischen Job getan historische Daten und interessante mathematische Phänomene für „Normalos“ zusammenzutragen und zu erläutern. Trotzdem sollte natürlich ein bisschen Vorinteresse bestehen, als auch ein gewisses Vorwissen in Mathe, da nicht jeder Begriff von Grund auf neu erläutert wird. Ein Oberstufenschüler wird mit dem Buch sicherlich keine Probleme haben (Mittelstufe könnte schon etwas schwieriger werden). Mir hat das Buch das Gefühl gegeben, die Dinge, die ich bereits über die Mathematik wusste, mehr zu einem großen Ganzen zusammenfügen zu können und hat auf jeden Fall meine Begeisterung geweckt! Also an alle, die sich nicht sicher sind, ob sie sich solch eine Lektüre zutrauen. Hier ist mein Aufruf an euch: Traut euch!

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