Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
BRENNWEITE

Aichers unverwechselbarer Schreibstil überzeugt auch im dritten Teil der Bronski-Reihe

Von: Linda liest
17.06.2022

Vorweg. Die Art und Weise, wie Aichner Sätze bildet und seine Geschichten entwickelt ist einzigartig. Kaum ein Autor versteht es mit so wenigen Worten sowie kurzen Formulierungen eine Spannung aufzubauen, die mitreißt, so wie er. Allgemein besitzen nur sehr wenige Autoren das Talent prägnant ohne Umschreibungen zu arbeiten. Das allein macht Aichner für mich schon zu einem absoluten Ausnahmetalent. Und dieses Talent zeigt er auch im dritten Band der Reihe um den Pressefotografen David Bronski auf brillante Weise. Seine einprägsamen direkten Formulierungen sorgen für einen schnellen Spannungsaufbau, selbst dann noch, wenn der Inhalt der gestalteten Geschichte nicht fesselt. Erich Corga, ein Mönch, der vor vielen Jahren sein Augenlicht verloren hat, kann nun plötzlich wieder sehen. Aber das alleine ist nicht genug, er kann jetzt auch noch Unglücke voraussagen und wird schnell als neuer Messias gehandelt. Liegt hier wirklich ein Wunder vor oder ist alles Lug und Trug? Die Thematik des starken Glaubens und dem Vorhandensein von Wundern, einem Messias, … ist einfach nicht meins. Umso mehr muss ich an dieser Stelle Aichner loben. Er schafft es selbst dann noch mich zu fesseln, wenn mich die Handlung nicht interessiert. Das gelingt nicht vielen, doch ihm schon. Nichtsdestotrotz war der Band aus der Reihe für mich bisher der schwächste. Einerseits liegt das an der Geschichte, die mich nicht ganz einnehmen konnte, andererseits liegt das an dem deutlich geringeren Fokus auf die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten David und Svenja. Gerade diese habe ich die letzten Bände sehr genossen: Wie sie sich entwickelt, den Sarkasmus in den Gesprächen, wie sie füreinander da sind, … All das gibt es jetzt auch, aber niederschwelliger, fast schon etwas zu Ende erzählt. Auch, wenn mich dieser Teil der Reihe nicht gänzlich überzeugen konnte, habe ich das Lesen genossen und werde auch die Folgebände lesen, denn Aichner bleibt seiner herausragenden Kunst des einfachen Schreibens treu. Die Kapitel sind kurz und knackig, zeitweise wird der Dialogstil gewählt und zeitweise die Perspektive der Protagonisten eingenommen. Erzählt er aus Bronski’s Sicht, wählt er die Ich-Perspektive, erzählt er beispielsweise aus Svenja’s Sicht, nutzt er die Er/Sie-Perspektive. Das macht er geschickt. Insgesamt zeigt Aichner auch mit diesem Band wieder einmal, dass er das Schreiben wie kaum ein anderer beherrscht. Mit seiner prägnanten Erzählweise schafft er eine originelle Geschichte, die gut unterhält.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.