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Rezension zu
Der unentdeckte Kontinent

Canopy Meg

Von: thursdaynext
15.06.2022

„Canopy Meg“, wird die Wissenschaftlerin, Autorin und Aktivistin Meg Lowman liebevoll in Fachkreisen tituliert. Klingt wie ein SuperheldInnenname und tatsächlich offenbart ihre Biographie, dass Meg eine Art Superheldin ist. Aufgewachsenen in einer Kleinstadt an der Ostküste der USA wird ihr Forscherdrang früh sichtbar und besonders ihre Entdeckerfreude. Diese führt sie, nach ihrem Studium, dass für Frauen ihres Jahrgangs – eine ihrer Unis hat erst ein Jahr bevor sie mit dem Studium anfing Frauen zugelassen – nicht so easy peasy wie heute ist, in den australischen Urwald und dort als Arbonautin zu Forschungszwecken, ins Kronendach der Urwaldriesen. Eine sagenhaft neue und wie sich zeigt sehr ergebnisreiche Idee, dort zu forschen statt nur am Boden. Neue Erkenntnisse, exaktere Ergebnisse, allein diese Geschichte aus ihrem Leben ist faszinierend. Die Faszination lässt einen durch ihre gesamte Biographie nicht los. Ihre Liebe zur Natur und ihre Forschung, Sorge und Bemühungen die letzten Urwälder des Planeten zusammen mit unzähligen anderen zu retten machen ein klein wenig Hoffnung. Aber auch sehr betroffen. Vor einiger Zeit habe ich Richard Powers „Die Wurzeln des Lebens“ gelesen seine Hommage und seine Trauerrede auf auf viele amerikanische Bäume die bereits vernichtet wurden, wie zum Beispiel beim großen Ulmensterben von dem auch Meg Lowman berichtet oder vom Kastaniensterben. Wir haben bereits viel wertvolle Natur vernichtet und wer Canopy Meg bei der Erzählung ihres Lebenswegs begleitet und vielleicht auch vor dem neuen Jahrtausend geboren ist kann das auch in seinem/ihren persönlichen Umfeld feststellen. Dankbar hat mich gemacht zu erfahren inwieweit sich die Gleichberechtiung der Frauen verbessert hat. Wir sind noch lange nicht am Ziel, besonders in den nichtwestlichen armen Ländern aber zumindest hierzulande auf einem guten Weg. Welche Widrigkeiten eine junge Frau in Australien in den 70er Jahren zu bewältigen hatte, als Studentin, Forscherin, Ehefrau und Mutter und wie humorvoll Meg Lowman sie manchmal gemeistert hat führt einem das deutlich vor Augen. Begeistert hat mich aber auch der Erzählstil, die Urwaldabenteuer, die Baumschwärmereien, ihr Bericht vom Leben auf einer asutralischen Farm und die Warmherzigkeit, die Liebe zu Menschen zur Natur und ihr umwerfender Pragmatismus. Außerdem durfte ich etliches so im Vorüberlesen lernen, was ich vorher nicht kannte oder wusste und möchte jetzt unbedingt auf einen Skywalk. Ein großartiges, unterhaltsames, lehrreiches, begeisterndes, mobilisierendes und motivierendes, augenöffendendes Buch über Natur und Menschen. Und die wahren Superheldinnen unserer Zeit. Alleinerziehende Mütter. Ganz besonders fasziniert hat mich die Zusammenarbeit mit einem jungen Studierenden der den Kontakt zu äthiopischen Priestern herstellte um die letzten Enklaven der äthiopischen Urwälder/Kirchenwälder zu retten. Hier ist Mauerbau endlich einmal sinnvoll und die ganze Bevölkerung beteiligt sich. Der unentdeckte Kontinent, die Baumkronen der Erde bergen noch viele nicht gefundene Schätze. Daraus Gartenmöbel, Terrassendielen zu machen oder sie wegen Palmöl und Sojabohnen abzuholzen sollte auch uns als Verbrauchern zu denken geben. Am Ende gibt es noch ein paar Ideen, wie man aktiv mithelfen kann Natur/Wälder/Bäume zu retten. Da tut sich Aktionspotential auf. Die Bäume und Wälder brauchen uns nicht, wir brauchen sie zum Überleben, auch das berichtet die Autorin eindrücklich. Wer Bäume liebt kommt um Canopy Megs Biographie nicht herum. Auf dem Cover steht, dass dieses Buch klimaneutral gedruckt wurde.

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