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Rezension zu
Die neue Wildnis

Die neue Wildnis

Von: Iris Schneider
12.06.2022

Dystopien lese ich sehr gerne, aber manchmal machen mir die doch sehr echt gestalteten, düsteren Zukunftsaussichten auch ein bißchen Angst. Der Zukunftsroman ‚Die neue Wildnis‘ hat mir keine Angst gemacht, aber einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen, denn so ähnlich könnte auch unsere Zukunft irgendwann aussehen, wenn nicht bald irgendetwas passiert. Der Roman spielt in Amerika in der nahen Zukunft, allerdings wird offen gelassen wann genau. Die Städte sind zu riesigen Metropolen ohne Grün und nur noch wenigen Bäumen geworden. Die Menschen, insbesondere die Kinder, leiden unter dem Smog, der schlechten Luft und viele sind schwer krank. Um diesem Schicksal zu entfliehen, haben sich Bea und Glenn mit ihrer Tochter Agnes, die kurz vorm Tod steht, aufgemacht, um an einem Experiment teilzunehmen. Es gibt, am anderen Ende des Landes, einen geschützten Bereich, ein riesiges Areal, in dem keine Menschen leben dürfen. Dieser Nationalpark ist ursprünglich, mit einer großen Artenvielfalt, sauberer Luft und funktionierender Vegetation und wird sehr streng von Rangern bewacht. Bea und ihre Familie erhalten mit siebzehn anderen Ausgewählten die Erlaubnis dort zu leben. Doch es gibt schwierige Auflagen, die sie unbedingt einhalten müssen: sie müssen als Nomaden leben, etwa sieben Tage an einem Platz verbringen und dann weiterziehen. Alles wieder so hinterlassen, wie sie die Plätze vorgefunden haben, ohne Abfall und menschlicher Hinterlassenschaften. Das Leben ist sehr hart, aber sie lernen damit umzugehen, lernen zu jagen, ihre erlegten Tiere zu verarbeiten, Werkzeuge herzustellen, sammeln Beeren, Früchte und Pilze und lernen sie zu unterscheiden und fügen sich in ihr neues Leben. Doch es ist auch schwer mit der Natur im Einklang zu leben, denn die Gemeinschaft erfährt Hunger, Tod und die Erkenntnis, dass immer der Stärkere überlebt und der Mensch nicht in Frieden leben kann. Das Buch hat mich sehr nachdenklich gemacht und noch Tage nach Beendigung sehr beschäftigt. Die Charaktere sind lebendig und kraftvoll dargestellt, besonders Bea und Agnes. Mir hat dieser ungewöhnliche Roman sehr gut gefallen, obwohl er keine ‚leichte‘ Lektüre ist.

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