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Rezension zu
Die hundert Jahre von Lenni und Margot

Schöne Geschichte in wunderbarem Schreibstil

Von: Buchheldin
04.06.2022

Lenni ist 17 und weiß, dass sie voraussichtlich nie 18 werden wird. Sie hat Krebs und liegt auf einer Palliativstation in einem Krankenhaus. Margot ist 83, hat ein buntes Leben hinter sich und weiß, dass auch sie nicht mehr ewig leben wird. Eines Tages begegnen sich Lenni und Margot zufällig im Krankenhaus. Kurze Zeit später sehen sie sich wieder, denn die Klinik bietet zur Ablenkung aus dem tristen Krankenhausalltag Kunstkurse an. Die beiden Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, verbindet die Tatsache, dass ihrer beider Leben zeitlich begrenzt ist. Sie beschließen, Bilder zu malen, die jeweils eine Geschichte erzählen. Ein Bild pro Lebensjahr, hundert Bilder für die hundert Jahre von Lenni und Margot. Ich mag Krankenhausgeschichten eigentlich gar nicht. Sie drücken meist zu sehr auf die Tränendrüse und lassen einen nach dem Lesen einfach nur traurig zurück. Bei Lenni und Margot ist es anders. Die Geschichte spielt gar nicht hauptsächlich im Krankenhaus, denn die Klinik bietet lediglich die Rahmenhandlung. Eigentlich geht es vielmehr um die Lebensgeschichten von Lenni und Margot. Lenni, wie sie als kleines Kind mit ihrer Familie aus Schweden wegzieht, wie sie die Teenagerzeit mit all ihren Höhen und Tiefen durchlebt. Margot, die als Kind im Krieg aufwächst, die eintaucht in ein wildes Leben zu einer Zeit, in der Konservatismus den Ton angibt. Die mehrere Anläufe braucht, um ihre wahre Liebe zu finden und in ihren 83 Jahren wichtige Menschen verliert und dann vielleicht doch wiederfindet. Marianne Cronin ist mit „Die hundert Jahre von Lenni und Margot“ ein absolutes Meisterwerk von einem Debütroman gelungen. Sie schreibt so poetisch schön, dass es schwer fällt, das Buch aus der Hand zu legen. Die Lebensgeschichten von Lenni und Margot in den einzelnen Kapiteln sind kurzweilig, manchmal lustig, manchmal traurig, voller Emotionen und zugleich vor allem so nahbar, dass man am Ende des Lesens denkt, ja, die Lenni und die Margot, die habe ich doch auch gekannt. Es sind die kleinen, unscheinbaren Sätze, die die Geschichte so wundervoll machen. Cronin beschreibt Kleinigkeiten aus dem täglichen Leben, eine Beobachtung hier, eine Szene da, ich konnte beim Lesen absolut in die Geschichte hineintauchen und mich in Lennis und Margots Welt begeben. Das Besondere hierbei ist, dass nicht nur der Inhalt des Romans wundervoll ist, sondern auch der Schreibstil. „Die hundert Jahre von Lenni und Margot“ ist ein tolles Buch. Es ist hauptsächlich keine Krankenhausgeschichte, sondern die Geschichte der Leben zweier wunderbarer Frauen.

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