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Rezension zu
Die Frau von früher

Stalking!

Von: Igela
28.05.2022

Für Ellen läuft das Leben momentan sehr gut. Ihre Praxis, in der sie als klinische Hypnotherapeutin arbeitet, läuft hervorragend. In Patrick hat sie die Liebe ihres Lebens gefunden, mit seinem kleinen Sohn, dem 8-jährigen Jack versteht sie sich gut. Die Exfreundin von Patrick trübt jedoch ihr Glück, denn Saskia stalkt Patrick seit der Trennung vor drei Jahren. Es vergeht kein Tag, an dem kein Brief oder eine Nachricht von Saskia eintrifft. Manchmal verfolgt sie ihren Angebeteten auch mit dem Auto oder klingelt an der Haustüre. Ellen versucht gelassen zu bleiben, bis sie entdeckt, dass Saskia auch schon mit ihr Kontakt aufgenommen hat…dies unter einem falschen Namen. Diese Geschichte zeigt eine klassische Dreiecksbeziehung, in der sich eine Person in die Beziehung zweier anderer Menschen drängt. Dadurch entsteht eine Liebesgeschichte mit Thrill - Elementen und mir ist es so manches Mal kalt über den Rücken runter. Unglaublich, was Saskia so alles veranstaltet, um Patrick nahe zu sein. Ich gestehe jedoch, dass ich die Sicht von Saskia auch erklärbar fand und teilweise nachvollziehen konnte. Da viele Passagen in Ich Perspektive von der verschmähten und abservierten Saskia geschrieben sind, erkennt man als Leser sehr gut, was sie alles verloren hat, als Patrick die Beziehung beendete. Ich hatte oft Mitleid mit ihr. Dann wieder erfährt man in der Erzählperspektive, wie Patrick und Ellen ihre Liebe feiern und ihr Leben neu gestalten. Hier spielt auch eine zentrale Rolle, wie Ellen sich dem 8-jährigen Jack, der seine Mutter verloren hat, annähert. Eindrücklich wird gezeigt, wie groß der Einfluss der eigenen Erinnerung an die Kinder und Jugendzeit ist und wie diese das eigene Handeln prägt. Dann bekommt man als Leser auch Einblick in Ellens Berufsleben. Hautnah ist man bei Hypnotherapiesitzungen dabei und diese lockern die ganzen Liebes und Stalker Geschichten wunderbar auf. Ich empfand diese Sitzungen als sehr interessant. Kleine Einblicke in die verschiedensten Probleme ihrer Patienten, mit denen sie die Hypnosetherapiepraxis von Ellen aufsuchen, sind großartig in die Handlung integriert. Ich habe schon mehrere Bücher von der Autorin gelesen und wieder besticht Liane Moriarty mit einer fesselnden und lebendigen Geschichte, mit der ich mich bestens unterhalten gefühlt habe. In „die Frau von früher“ wird etwas mehr Gewicht auf eine vergangene und neue Liebesbeziehung gelegt und weniger auf die Familiengeschichte, die sie sonst in ihren Büchern im Vordergrund steht....obwohl in diesem neusten Buch das Thema Familie schon auch eine Rolle spielt. Wie immer sind die Figuren sehr authentisch und ich habe mich wohlgefühlt mit ihnen. Sehr gelungen empfand ich hier, die unterschiedlichen Gefühle, die Saskia bei mir ausgelöst hat. Verständnis hat sich abgewechselt mit Unglauben, wie gezielt übergriffig jemand sein kann. Trotz der beträchtlichen Buchdicke von 574 Seiten empfand ich keine Seite als zu viel. Es geschieht immer irgendwas und unvorhersehbare Wendungen geben der Handlung immer wieder eine neue Richtung. Ich habe jede einzelne Seite genossen und freue mich auf weitere Bücher einer meiner liebsten Autorinnen!

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